Aktuelle Neurologie 1990; 17(1): 24-27
DOI: 10.1055/s-2007-1020537
Aktuelle Therapie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einnahmefehler und Unterdosierung - häufige Ursachen niedriger Phenytoin-Serumkonzentrationen

Compliance Problems and Underdosage - Frequent Causes of Low Phenytoin Serum ConcentrationsG. K. Schlenska
  • Abteilung für Neurologie, Niedersächsisches Landeskrankenhaus Hildesheim
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel dieser retrospektiven Studie an 104 Phenytoin vorbehandelten Erwachsenen mit der Diagnose Epilepsie, die wegen erneuter epileptischer Anfälle aufgenommen wurden, war, die Häufigkeit niedriger Phenytoin-Serumkonzentrationen (PSK) bei der Aufnahme festzustellen und zu klären, wie häufig die niedrige PSK durch Einnahmefehler der Patienten oder eine prästationäre Unterdosierung verursacht war. Bei 72% der Patienten lag die PSK bei der Aufnahme unter dem therapeutischen Bereich. In 32% dieser Fälle war die niedrige PSK durch Einnahmefehler der Patienten, in etwa 29% durch eine zu niedrige prästationäre Dosierung verursacht. 80 von 104 Patienten waren auf eine „Standarddosis” von 300 mg/Tag eingestellt, nur bei 25 dieser Patienten lag die PSK im therapeutischen Bereich. Die Ergebnisse bestätigen den Nutzen der PSK-Bestimmung bei dieser untersuchten Patientengruppe und die Notwendigkeit Compliance-verbessernder Maßnahmen und einer gewichtsbezogenen und PSK-kontrollierten Dosierung.

Summary

The aim of this retrospective study in Phenytoin pretreated adults with epilepsy, who were admitted with recurrent epileptic seizures, was to assess the frequency of low phenytoin serum concentrations (PSK) and how often they are caused by preclinical underdosage or compliance problems. 72% of the 104 patients considered at admittance had a PSK lower than 10 µg/ml, which was produced by compliance problems in 32 % and by preclinical underdosage in about 29 %. 80 of all patients received a daily “standard dosis” of 300 mg, but only 25 of these patients had a PSK within the therapeutic range. The results emphasise the benefit of PSK estimation in these patients and point out the necessity of improving the compliance as well as of weight-related and PSK controlled dosage.