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DOI: 10.1055/s-2007-962998
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Bericht über das Multiprofessionelle Forum @ Hildesheim am 18. November 2006
Publication History
Publication Date:
12 April 2007 (online)
Das Multiprofessionelle Forum @Hildesheim war für rund 100 Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten der Anlass, am 18.11.2006 nach Hildesheim zu reisen. Das Thema der Tagung war Gesundheit kommunizieren.
Am Vormittag gingen die Referenten in ihren Vorträgen unter anderem folgenden Fragen nach: Wie müssen Therapeuten die Interaktion mit den Patienten gestalten? Was bedarf es für eine gute Beratung? Welche Kompetenzen erfordert das Konzept des therapeutischen Arbeitsbündnisses?
Marie-Luise Dierks, Professorin für Public Health an der Medizinischen Hochschule Hannover und Leiterin der dortigen Patientenuniversität, zeigte auf, was Patienten wissen wollen und was eine gute Patientenberatung bedeutet. Beratende Therapeuten brauchen mehr als Fachwissen. Zum einen müssen sie über Beratungskompetenz verfügen, zum anderen aber auch so genannte kommunikative Fehlschlüsse (z. B. der Patient achtet nur auf verbale Signale) berücksichtigen. Auf die Frage, ob Therapeuten die Richtigen für eine kompetente Beratung seien, antwortete Dierks ausweichend: Dies müsse die jeweilige Profession selbst entscheiden. Der Markt habe schon viele Angebote, gute Beratung sei schwierig und Informationen zu beschaffen, sehr zeitaufwendig. Dierks empfiehlt, die eigene Fachkompetenz so auszubauen, dass fundierte Informationen an die Patienten weitergegeben werden können.
Der 2. Vortrag befasste sich mit Shared Decision Making und dem therapeutischen Arbeitsbündnis. Die Referentin Dr. Monika Zoege, Lehrbeauftragte an der Medizinischen Hochschule Hannover und der FH Hildesheim, erachtet beide Konzepte als relevant für Gesundheitsfachberufe, Pflege und Ärzteschaft. Sie ist der Meinung, dass sich beides gut in die Praxis umsetzen lässt.
Im 3. Vortrag stellte Andrea Dehn-Hindenberg, Lehrbeauftragte an der FH Hildesheim, erste Ergebnisse ihrer unveröffentlichten Dissertation vor. Der konzipierte Fragebogen, der insgesamt 616 Patienten aus insgesamt 50 ambulanten Praxen erreichte, befasst sich mit Patientenbedürfnissen in der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.
Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmer in 3 verschiedenen Workshops:
Dr. Beate Stiller machte anhand von Bildinterpretationen und Wahrnehmungsübungen die Nonverbale Kommunikation in der Beratung praktisch erfahrbar. Claudia Büttner vertiefte das Thema Gesprächsführung und Beratung. Dr. Monika Zoege verfolgte mit „Das Arbeitsbündnis in der therapeutischen Praxis“ das Ziel, Fertigkeiten zur Umsetzung eines Arbeitsbündnisses zu erwerben.
Zum Abschluss des Forums stellten 3 Absolventinnen des Hildesheimer Bachelor-Studiengangs ihre Abschlussarbeiten zum Themenkomplex Gesundheitskommunikation vor.
Insgesamt gab das Forum somit viele Anregungen, über das eigene Kommunikationsverhalten nachzudenken.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hawk-hhg.de/hawk/fk_soziale_arbeit/130924.php.
Daniela Ottinger
Email: Daniela.Ottinger@thieme.de