Ultraschall Med 2008; 29(2): 159-164
DOI: 10.1055/s-2007-963165
Original Article

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fetal Weight Estimation by Ultrasound: Comparison of 11 Different Formulae and Examiners with Differing Skill Levels

Ultraschallgestützte fetale Gewichtsschätzung: Vergleich von 11 verschiedenen Formeln und Vergleich von unterschiedlich ausgebildeten UntersuchernJ. Siemer1 , N. Egger1 , N. Hart1 , B. Meurer1 , A. Müller1 , O. Dathe2 , T. Goecke1 , R. L. Schild1
  • 1Department of Obstetrics and Gynaecology, University Hospital of Erlangen, Germany
  • 2GE Healthcare, Wessling, Germany
Further Information

Publication History

received: 24.1.2007

accepted: 21.3.2007

Publication Date:
29 June 2007 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: Das fetale Gewicht ist ein wichtiger prädiktiver Parameter für neonatale Morbidität und Mortalität. Eine präzise Gewichtsschätzung ist daher eine wertvolle Information für das weitere pränatale und geburtshilfliche Management. Viele Regressionsformeln zur sonografischen fetalen Gewichtsschätzung wurden in den letzten 30 Jahren veröffentlicht. Allerdings haben sie allgemein eine unzureichende Genauigkeit. Ziel dieser Studie war es, allgemein gebräuchliche Formeln bei verschiedenen Gewichtsgruppen zu vergleichen und zu untersuchen, ob bestimmte Formeln anderen überlegen sind. Das sekundäre Ziel war, die Rolle des Untersuchers in Hinblick auf die Genauigkeit der fetalen Gewichtsschätzung zu bewerten. Material und Methoden: 11 verschiedene Formeln wurden an einer Gruppe von 1941 Schwangeren evaluiert. Bei jedem Fetus wurden mittels Ultraschall die vollständigen biometrischen Parameter innerhalb von sieben Tagen vor Entbindung erhoben. Die Untersuchung erfolgte entweder durch einen erfahrenen oder unerfahrenen Untersucher. Ergebnisse: Über den ganzen Gewichtsbereich hinweg und in der Subgruppe der Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g (n = 160) zeigten zwei Hadlock-Regressionsformeln (berücksichtigte Parameter: Abdomenumfang, Femurlänge, Kopfumfang, biparietaler Durchmesser bzw. Abdomenumfang, Femurlänge, biparietaler Durchmesser) die höchste Genauigkeit. Kinder mit einem Geburtsgewicht zwischen 2500 und 3999 g (n = 1570) wurden am besten mit der geschlechtsspezifischen Formel von Schild geschätzt. Makrosome Neugeborene (n = 211) wurden am genausten mit der Merz-Regressionsformel evaluiert. Die erfahrenen Untersucher erreichten bei allen Formeln deutlich höhere Intraclass-Korrelationskoeffizienten. Schlussfolgerung: Innerhalb bestimmter Gewichtsbereiche scheinen einige Regressionsformeln anderen überlegen zu sein. Dennoch ist die Genauigkeit der Formeln insgesamt unzureichend, sodass neue Formeln für spezielle Gewichtsbereiche (z. B. makrosome Feten) notwendig bleiben. Außerdem kann ausreichende Erfahrung im geburtshilflichen Ultraschall die Genauigkeit der fetalen Gewichtsschätzung verbessern.

Abstract

Purpose: Fetal weight is an important predictive parameter of neonatal morbidity and mortality. Precise estimation of fetal weight is therefore a valuable item of information for further prenatal and obstetric management. Many regression formulae for sonographic fetal weight estimation have been published during the last 30 years, which, unfortunately, generally show poor rates of accuracy. The aim of this study was to compare commonly used formulae in different birth weight groups in order to assess whether any of the formulae are more or less favourable. The second purpose was to estimate the role of examiners on the accuracy of fetal weight estimation. Materials and Methods: 11 different formulae were evaluated in a group of 1941 pregnancies. Each fetus underwent ultrasound examination with complete biometric parameters within seven days before delivery. The assessment was carried out by either experienced or inexperienced sonographers. Results: Over the whole weight range and in the subgroup of newborns with a birth weight less than 2500 g (n = 160), two Hadlock regression formulae (including abdominal circumference, femur length, head circumference, biparietal diameter, and abdominal circumference, femur length, biparietal diameter, respectively) showed the best levels of accuracy. Infants with a birth weight between 2500 and 3999 g (n = 1570) were best estimated using the gender-specific Schild formula. Macrosomic newborns (n = 211) were best evaluated using Merz’s regression formula. The more skilled sonographers were able to achieve much higher intraclass correlation coefficients for all formulae. Conclusion: Some regression formulae appear to be favourable within defined weight ranges. Accuracy of the formulae, however, is still unsatisfactory, and new formulae focusing on specific weight ranges (e. g., macrosomic fetuses) are needed. In addition, experience in obstetric ultrasound improves accuracy of fetal weight estimation.