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DOI: 10.1055/s-2007-965472
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Hyperparathyreoidismus
Publication History
Publication Date:
01 August 2007 (online)
Die kontinuierliche Mehrsekretion von Parathormon, mehr als zur Aufrechterhaltung eines normalen Serum-Calciumwertes nötig ist, wird als Hyperparathyreoidismus (HPT) bezeichnet. Sie geht meist von einem Adenom, einer Hyperplasie oder einem Karzinom der Nebenschilddrüsen aus.
Beim primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) wird die Mehrsekretion in den Nebenschilddrüsen selbst verursacht. Die regulative Mehrsekretion von Parathormon als Antwort auf eine chronische Hypokalzämie wird als sekundärer HPT bezeichnet (sHPT). Ein hyperkalzämischer sHPT wurde früher im deutschsprachigen Raum als tertiärer HPT (tHPT) bezeichnet. Heute wird der Begriff international nur für den hyperkalzämischen renalen HPT nach Nierentransplantation verwandt.
Der pHPT ist nach den Schilddrüsenerkrankungen und dem Diabetes mellitus die dritthäufigste endokrinologische Erkrankung. Die Entfernung des hormonüberaktiven Gewebes ist bislang die einzige Therapieoption, welche die Hyperkalzämie langfristig korrigiert. Neben der bilateralen zervikalen Exploration stehen heutzutage verschiedene limitierte bzw. fokussierte Operationsverfahren zur Verfügung.
Obwohl etwa 50 % der Patienten mit chronischer dialysepflichtiger Niereninsuffizienz im Laufe der Behandlung einen klinisch relevanten sHPT ausbilden, müssen nur etwa 2 - 5 % operiert werden. Die Prophylaxe und konservative Therapie besteht in eingeschränkter Phosphatzufuhr, Gabe von Phosphatbindern, aktivem Vitamin D und Kalzimimetika.
Bei adäquater Expertise ist die chirurgische Erstbehandlung des pHPT und sHPT nahezu immer erfolgreich. Zudem kann bei guter Kenntnis der chirurgischen Anatomie von einer sehr geringen perioperativen Morbidität ausgegangen werden.
Dr. med. Elias Karakas
Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Standort Marburg
Baldingerstraße
35043 Marburg
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