Skelettmetastasen sind Zeichen eines generalisierten Tumorleidens. Eine Heilung ist
in diesem Krankheitsstadium praktisch ausgeschlossen. Dennoch können wegen der sehr
erfolgreichen adjuvanten und neoadjuvanten Chemo-, Hormon- und Strahlentherapie sowie
der Immunmodulation bei bestimmten Tumoren Überlebenszeiten von mehreren Jahren erreicht
werden. Dies gilt insbesondere für das Mammakarzinom und mit etwas eingeschränkter
Prognose auch für das Hypernephrom und Prostatakarzinom. Diese Fortschritte haben
auch dazu geführt, dass die operativen Eingriffe bei solitären Spätmetastasen und
guter Ansprechbarkeit auf adjuvante Therapieformen eine R0-Resektion anstreben. Ziel
der chirurgischen Therapie bei fortgeschrittenerem Krankheitsstadium dagegen ist es,
die Mobilität des Patienten zu erhalten und vor allem eine Schmerzreduktion zu erzielen.
Durch die Einführung minimalinvasiver Operationstechniken und Entwicklung modularer,
hochstabiler Implantate und Prothesen können heute auch bei reduziertem Allgemeinzustand
und begrenzter Lebenserwartung operative Behandlungen ohne wesentliche Belastungen
und Gefährdung des Patienten angeboten werden. Die chirurgische Therapie ist aber
nur eine Option des Managements von Skelettmetastasen. Es ist daher zwingend notwendig,
gemeinsam mit allen relevanten Fachdisziplinen eine gemeinsame Therapiestrategie festzulegen,
die nicht nur die auf den Tumor fokussierten Behandlungsmöglichkeiten berücksichtigt,
sondern auch der individuellen sozialen und psychischen Situation des Patienten gerecht
wird.
Literatur
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Clin Orthop Relat Res.
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1999;
128-13ß
Priv.-Doz. Dr. med. M. Schultheiss
Abteilung für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
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