Aktuelle Dermatologie 2008; 34(1/02): 52-55
DOI: 10.1055/s-2007-966885
Von den Wurzeln unseres Fachs

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Die Suche nach dem „Werwolf-Gen”

In Search of the „Werewolf Gene”M.  Reitz
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Publikationsdatum:
29. Oktober 2007 (online)

Einleitung

In dem Begriff „Werwolf” steckt die altgermanische Wortwurzel „wer”, was übersetzt „Mann” bedeutet. Ein Werwolf wurde deshalb in der althochdeutschen Sprache auch „Mannwolf” genannt. Heute allerdings ist nur der ältere Begriff „Werwolf” erhalten geblieben. Nach uralten Überlieferungen fürchteten die Menschen zu allen Zeiten den Werwolf, denn auf ihm lastete ein Fluch ([Abb. 1]). Tagsüber lebte er wie ein normaler Mensch und konnte durchaus bei seinen Mitmenschen hoch geachtet sein. Doch hauptsächlich in der Nacht wurde er zur Bestie, nahm die Gestalt eines Wolfes an und terrorisierte ganze Landstriche. Die Vorbilder für die Legende zum Werwolf sind rätselhaft. Einmal waren es sicherlich Menschen mit einem ungewöhnlich starken Haarwuchs, der sich wie ein Fell über den gesamten Körper erstreckte, daneben spielten aber auch vermutlich Mythen eine Rolle, die über viele Jahrtausende zurückreichen konnten.

Abb. 1 Ein Werwolf raubt ein Kind, Holzschnitt von Lukas Cranach der Ältere, 1512. Der Werwolf hat noch das Aussehen und die Gestalt eines Menschen, läuft allerdings bereits auf allen Vieren.

Literatur

  • 1 Reitz M. Rätseltiere. Mythen, Spuren und Beweise. Stuttgart; Hirzel 2005
  • 2 Reitz M. Gene, Gicht und Gallensteine. Wenn Moleküle krank machen. Weinheim; Wiley-VCH 2001
  • 3 Storch V, Welsch U, Wink M. Evolutionsbiologie. Berlin; Springer 2001
  • 4 Christ B, Wachtler F. Medizinische Embryologie. Molekulargenetik-Morphologie-Klinik. Wiesbaden; Ullstein Medical 1998
  • 5 Leroi A M. Tanz der Gene. Von Zwittern, Zwergen und Zyklopen. München; Elsevier, Spektrum Akad. Verlag 2004
  • 6 Strachan T, Read A P. Molekulare Humangenetik, 3. Auflage. München; Elsevier, Spektrum Akad Verlag; 2005
  • 7 Graw J. Genetik, 4. Auflage. Berlin; Springer 2006

Dr. Manfred Reitz

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