Diabetologie und Stoffwechsel 2007; 2(4): R41-R54
DOI: 10.1055/s-2007-981218
DuS-Refresher

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Rationale und rationelle Insulintherapie für Patienten mit Typ-1-Diabetes

M. Dreyer1
  • 1Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie, Asklepios Westklinikum Hamburg
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Publication Date:
05 July 2007 (online)

Einleitung

Die intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) hat sich als Standardtherapie des Typ-1-Diabetes in Mitteleuropa in den letzten 20 Jahren durchgesetzt. In Deutschland werden heute mehr als 90 % aller Typ-1-Diabetiker intensiviert therapiert. Ausgangspunkt für diese Entwicklung waren die frühen skandinavischen Studien, die bereits an kleinen Patientenzahlen und mit relativ kurzer Studiendauer belegen konnten, dass die intensivierte Insulintherapie in der Lage ist, das Auftreten mikroangiopathischer Komplikationen

Über 90% aller Typ-1-Diabetiker werden in Deutschland intensiviert therapiert, weil dadurch das Auftreten mikroangiopathischer Komplikationen verzögert werden kann.

zu verzögern [1]. Die große amerikanische Studie (DCCT) hat dann auch im internationalen Maßstab die Diskussion über mögliche Therapieformen des Diabetes mellitus Typ 1 beendet [2]. Die intensivierte konventionelle Insulintherapie verfügt über einige Varianten, die nur zum Teil patientenbedingt sind, zum anderen Teil regionale Entwicklungen darstellen.

Auch Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 im prognoserelevanten Alter (z. B. < 70 Jahre) haben unter einer ICT im Vergleich zu einer konventionellen Insulintherapie mit zweimal täglicher Mischinsulingabe niedrigere HbA 1 c-Werte und weniger mikroangiopathische Komplikationen [3].

Auf die Insulinpumpentherapie als eine besondere Form der intensivierten Therapie wird am Ende dieses Artikels eingegangen.

Literatur

  • 1 Wang P H, Lau J, Chalmers T C. Meta-analysis of the effects of intensive blood-glucose control on late complications of type I diabetes.  Lancet. 1993;  314 1306-1309
  • 2 The Diabetes Control and Complication Trial Research Group . The effect of intensive treatment of diabetes on the development and progression of long-term complications in insulin-dependent diabetes mellitus.  N Engl J Med. 1993;  329 977-986
  • 3 Ohkubo Y, Kishikaw H, Araki E. et al . Intensive insulin therapy prevents the progression of diabetic microvascular complications in Japanese patients with non-insulin-dependent diabetes mellitus: a randomized prospective 6-year study.  Diabetes res clin prac. 1995;  28 103-117
  • 4 Waldhäusl W K. The physiological basis of insulin treatment - clinical aspects.  Diabetologia. 1986;  29 837-849
  • 5 Woodworth J R, Howey D C, Bowsher R R. et al . [Lys(B28),Pro(B29)] human insulin (K): dose-ranging vs. Humulin R (H) [abstract].  Diabetes. 1993;  42 (Suppl. 1) 54 A-54A
  • 6 Willms B. Intensivierte Insulintherapie. In: Dreyer M, Dammann HG (Hrsg). Vaskuläre Komplikationen und therapeutische Konsequenzen beim Diabetes mellitus. Springer, Berlin 1990; 51-68

Prof. Dr. M. Dreyer

Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie · Asklepios Westklinikum Hamburg

Suurheid 20

22559 Hamburg

Email: m.dreyer@asklepios.com

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