Diabetologie und Stoffwechsel 2007; 2 - P107
DOI: 10.1055/s-2007-982202

Bei nephropathischen Diabetikern mit nahe-normaler GFR erfolgt nach simultaner Nieren-Pankreas-Transplantation eine sofortige Rückbildung der Proteinurie trotz persistierender Funktion der Eigennieren (FE)

G Biesenbach 1, M Sedlak 1
  • 1Allgemeines Krankenhaus Linz, 2. Med Abteilung, Linz, Austria

Einführung und Ziel der Studie: Die simultane Pankreas-Nieren-Transplantation (SPNT) ist bei nephropathischen Typ 1-Diabetikern eine Therapie der Wahl. Die Pankreas-Transplantatfunktion ist signifikant besser bei gleichzeitiger Nierentransplantation. Bei 2 Typ 1-Diabetikerinnen mit großer Proteinurie (>3g/24h) und nahe-normaler GFR (Kr-Clearance >60ml/min/1,73m2) wurde eine SPNT durchgeführt. Untersucht wurde der Einfluss die SPNT auf den Verlauf der Proteinurie und die weitere Funktion der Eigennieren.

Patienten und Methodik: bei 2 Typ 1-Diabetikerinnen (30 und 51 Jahre) wurden bis 2 Jahre nach SPNT Kr-Clearance, Protein im 24h-Urin und HbA1c gemessen. Zusätzlich wurde mittels szintigraphischer Untersuchung (99mTc-MAG3) der persistierende prozentuelle Anteil der Eigennieren-Funktion kontrolliert (3, 12 und 24 Mon nach Transplantation).

Ergebnisse: Patient 1: vor SPKT, nach 3, 12 und 24 Mon: Kr-Cl 68, 82, 78 und 76ml/min; Protein 3,50 0,20, 0,31 und 0,40g/24h-Harn; HbA1c 8,5, 5,7, 5,8 und 5,6%; FE 100%, 40%, 30% und 28%

Patient 2: Kr-Cl 62, 80, 82 und 80ml/min; Protein 3,60, 0,19, 0,22 und 0,32g/24h-Harn; HbA1c 8,2, 5,9, 5,8 und 5,7%; FE 100%, 42%, 36% und 34%

Schlussfolgerung: Eine SPNT bei Typ 1-Diabetes mit großer Proteinurie und nahe-normaler GFR führt zur spontanen Rückbildung der großen Proteinurie. Die Funktion der Eigennieren bleibt mit ca. 30% der Gesamt-GFR erhalten.