Diabetologie und Stoffwechsel 2007; 2 - P116
DOI: 10.1055/s-2007-982211

Ergebnisse einer Online-Befragung zur Nutzung von diabetesspezifischen Informationsangeboten und Medien

K Lindloff 1, T Baehring 1, WA Scherbaum 1
  • 1Deutsches Diabetes-Zentrum, Deutsche Diabetes-Klinik, Düsseldorf, Germany

Fragestellung: Menschen mit chronischen Erkrankungen haben angesichts langjähriger Betroffenheit, neuer Therapiemöglichkeiten und gesundheitspolitischen Veränderungen ein großes Informationsbedürfnis nach vertrauenswürdigen Einschätzungen und Behandlungsoptionen. Wir fragten hier nach Zufriedenheit und Akzeptanz von diabetesspezifischen Informationsangeboten im Internet.

Methodik: Online-Umfrage auf www.diabetes-deutschland.de für die Dauer von zwei Monaten von 24. Oktober bis 23. Dezember 2006. Die Einladung erfolgte mittels einer Meldung auf der Startseite sowie zwei Einladungen über einen eigenen Newsletter mit 12.000 Abonnenten. Das Interview bestand überwiegend aus standardisierten Antwortmöglichkeiten und einigen offenen Fragen.

Ergebnisse: Es wurden 1.510 Teilnehmer registriert, 1.065 füllten den Online-Fragebogen vollständig aus. Die durchschnittliche Teilnahmezeit betrug 8,85 Minuten. 85% gaben an, von Diabetes direkt oder indirekt betroffen zu sein. 58% von Typ 2 Diabetes, 38% Typ von 1 Diabetes. 60% gaben an, das Internet mindestens einmal pro Woche zu nutzen, um mehr über Diabetes zu erfahren. 40% berichteten zwei oder drei Diabetes-Seiten aufzusuchen, 33% mehr als drei. Vertrauenswürdigkeit und Qualität wurden bewertet besonders nach Aktualität der Texte (69%), nach Anbieter (58%), Autorenqualifikation (50%), sowie Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung. Für die Informationssuche steht nach Angaben der Befragten in punkto Vertrauenswürdigkeit das Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin ganz oben (76% gaben Vertrauen bis sehr gutes Vertrauen an). Online-Angebote liegen in dieser Befragung vom Grad des Vertrauens gleichauf mit Informationen aus Büchern (47% Vertrauen bis sehr großes Vertrauen), vor denen von Krankenkassen (34%) oder Pharmaherstellern (18%). Als Qualitätskennzeichen dienen Aktualität der Texte und Daten (67%), Ansehen des Anbieters (58%), Qualifikation der Autoren (50%), Trennung von Inhalt und Werbung (41%) sowie Qualitätssiegel (14%). Aufgesucht werden die Diabetes-Seiten nach Angaben der Befragten zu 38% via Suchmaschinen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die persönliche Informationsgewinnung über den Arzt das größte Vertrauen genießt. Internet als Quelle für Diabetesinformationen wird bei dieser Befragung als ähnlich vertrauenswürdig eingeschätzt wie Information aus Büchern. Mindestens zwei oder drei verschiedene Diabetes-Sites werden von den Teilnehmern genutzt. Bei der Bewertung von Diabetes-Portalen wird besonders gefordert, dass Informationen von vertrauenswürdigen Anbietern und qualifizierten Autoren angeboten werden und die Texte und Daten aktuell sind. Diese Anforderungen werden von Diabetes-Deutschland.de erfüllt.