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DOI: 10.1055/s-2007-982270
Die Behandlung von Patienten mit Typ 2 Diabetes mit Liraglutid über 14 Wochen verbessert signifikant die erste Phase der Insulinsekretion und die maximale sekretorische Kapazität der β-Zellen
Fragestellung: Liraglutid ist ein GLP-1-Analogon zur einmal täglichen subkutanen Gabe, das für die Behandlung des Typ 2 Diabetes entwickelt wird. Die hier präsentierten Daten stammen aus einer Subgruppenanalyse einer klinischen Studie, in die 165 Patienten mit Typ 2 Diabetes eingeschlossen wurden. Die Subgruppenanalyse untersucht β-Zell-spezifische Parameter.
Methodik: Die Patienten wurden 1:1:1:1 zu vier Behandlungsgruppen (Placebo, 0,65mg, 1,25mg und 1,90mg Liraglutid/Tag) randomisiert. Vor der ersten Medikamentengabe und nach 14 Wochen Behandlung unterzogen sich die Patienten einem Insulin-modifizierten i.v. Glukose-Toleranz-Test mit mehrfacher Probennahme (FSIGTT) und einem hyperglykämischen Clamp (20mM) kombiniert mit einer i.v. Arginin-Stimulation.
Ergebnisse: Von 39 Patienten, die in die Subgruppe randomisiert wurden, beendeten 28 Patienten die 14wöchige Behandlung. Zusätzlich unterzogen sich 12 gesunde Probanden (adaptiert bezüglich BMI, Geschlecht und Alter) den gleichen experimentellen Untersuchungen (FSIGTT und hyperglykämischer Clamp), ohne mit Liraglutid behandelt zu werden. Die zwei höchsten Liraglutid- Dosierungen erhöhten im Vergleich zu Placebo signifikant die maximale sekretorische Kapazität der Betazellen um 6,27 pM (95% CI [2,92; 9,63]) ≈114% und 7,17 pM (95% CI [3,32; 11,01]) ≈97% für die 1,25mg und 1,90mg Dosierungen (p<0,05). Die gleichen Dosierungen erhöhten die erste Phase der Insulinsekretion signifikant um 11,0 pM*h (95% CI [6,6; 15,4]) ≈124% (1,25mg) und 9,5 pM*h (95% CI [3,5; 15,5]) ≈107% (1,90mg) (p<0,05). Die zweite Phase der Insulinsekretion stieg mit der 1,25mg Dosierung signifikant an, der Anstieg erreichte jedoch mit der höchsten Dosierung keine statistische Signifikanz (p=0,17 für die 1,9mg Dosisgruppe und p<0,01 für die 1,25mg Dosisgruppe). Unter Verwendung des Minimal Models wurden keine behandlungsbezogenen Effekte auf die Blutglukose oder die Insulinsensitivität gesehen. Bezüglich aller untersuchten Parameter (mit Ausnahme der zweiten Phase der Insulinsekretion) gab es ein statistisch signifikant größeres Ansprechen bei gesunden Probanden im Vergleich zu Patienten, die mit Liraglutid behandelt wurden.
Schlussfolgerung: Die einmal tägliche Behandlung mit Liraglutid führt zu einer ausgeprägten Verbesserung der Funktion der β-Zellen bei Patienten mit Typ 2 Diabetes.