psychoneuro 2007; 33(5): 187-189
DOI: 10.1055/s-2007-984344
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kein Ausschluss - Myasthenie und Schwangerschaft

Not a contradiction - Myasthenia and pregnancyJörn Peter Sieb1
  • 1Klinik für Neurologie, Geriatrie und Palliativmedizin, HANSE-Klinikum Stralsund (Chefarzt: Prof. Dr. Jörn Peter Sieb)
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Publication Date:
08 June 2007 (online)

An der Myasthenie erkranken insbesondere junge Frauen in der Lebensphase von Familiengründung und Kinderwunsch. Dementsprechend muss der Myastheniepatientinnen betreuende Neurologe häufig Fragen zu Myasthenie, Schwangerschaft und Entbindung beantworten. Eine fundierte Informationsvermittlung ist erforderlich, um die Entwicklung unberechtigter Ängste bei den betroffenen Frauen zu verhindern. Insgesamt brauchen die allermeisten an Myasthenie erkrankten Frauen keineswegs auf Kinder zu verzichten. Erforderlich ist jedoch eine möglichst enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie, Neurologie und Neonatologie bei der Betreuung von Myastheniepatientinnen und deren Kindern während Schwangerschaft und Wochenbett. Folgende Aspekte sind dabei zu unterscheiden und werden hier dargestellt: Einfluss der Schwangerschaft auf die Myasthenie, Effekt der Myasthenie auf das ungeborene Kind, Schwangerschaft und Entbindung, Myasthenietherapie in der Schwangerschaft und Stillphase sowie neonatale Myasthenie.

As for autoimmune diseases in general, myasthenia gravis occurs frequently in young women in their childbearing years. Maternal changes in pregnancy can affect myasthenia gravis but myasthenia gravis can also affect the outcome of pregnancy and the new-born. About 15 % of infants born to women with myasthenia will develop neonatal myasthenia. Therefore, pregnancy of myasthenic women poses unique and challenging issues to neurologists, obstetricians, and neonatologists. Successful management is possible in most cases but requires close collaboration between the medical specialities and a well-informed patient. The neurologist should be able to counsel women and discuss treatment options and pregnancy risks based on the best current knowledge.

Literatur

Korrespondenz

Prof. Dr. J P Sieb

Klinik für Neurologie,Geriatrie und Palliativmedizin HANSE-Klinikum Stralsund

Große Parower Straße 47-53

18435 Stralsund

Email: j.sieb@klinikum-hst.de