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DOI: 10.1055/s-2007-985519
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Anpassung der Medikation an Tag-Nacht-Rhythmus - Asthmasymptome zeigen eine zirkadiane Rhythmik
Publication History
Publication Date:
01 August 2007 (online)
Chronobiologische Untersuchungen haben ergeben, dass die Bronchialrhythmik bei Asthmapatienten wie bei Gesunden einer Zirkadianik unterliegt. Zwischen 2 und 4 Uhr nachts ist die Bronchialweite am geringsten - der Zeitpunkt, zu dem sich häufig schwere Asthmaanfälle ereignen. Nächtliche Beschwerden - insbesondere Husten und Atemnot - werden von entzündlichen Veränderungen des Atemflusses und Überempfindlichkeit der Atemwege begleitet. Die nächtliche Häufung der Symptome ist zumindest teilweise durch den 24-Stunden-Rhythmus neuroendokriner, immunologischer und entzündlicher Vorgänge bedingt. Prof. Roland Buhl, Mainz, wies bei einem Symposium in Mannheim [1] darauf hin, dass eine optimale Therapie dieser zirkadianen Rhythmik angepasst werden muss.
Grundsätzlich sei die Basistherapie von Patienten, bei denen vor allem nachts Symptome auftreten, dieselbe wie bei Patienten mit persistierendem Asthma, betonte Buhl. Jedoch sollte das Timing der Medikation angepasst werden. Buhl verwies auf eine Studie, die den Einsatz systemischer Kortikoide bei nächtlichem Asthma überprüft hat [2]. Die Patienten erhielten 50 mg Prednison (Decortin®) um 8, 15 und um 20 Uhr. Jeweils um 23 und um 4 Uhr wurde eine spirometrische Messung durchgeführt. Der nächtliche Abfall der Lungenfunktion war am geringsten bei Patienten, die den Wirkstoff um 15 Uhr eingenommen hatten. Der optimale Einnahmezeitpunkt bei Einmalgabe topischer Kortikoide sei demnach zu diesem Zeitpunkt, schlussfolgerte Buhl. Bei 2-mal täglicher Kortikoidgabe empfahl er eine Einnahme morgens und am Nachmittag.