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DOI: 10.1055/s-2007-987683
Kortikale Effekte der Spiegeltherapie – eine fMRT Studie
Mehr als die Hälfte der zahlreichen Schlaganfallpatienten ist auch nach einem Jahr noch auf fremde Hilfe angewiesen. Eine klinische Verbesserung stellt sich trotz der regelmäßigen Physiotherapie nicht mehr ein. Mit der Anwendung der constraint induced movement therapy (CIMT) in der chronischen Phase bei Patienten mit einer moderaten Handparese wurde dennoch eine Funktionsverbesserung gezeigt. Aus sozio-ökonomischen Gründen kann dieses intensive physiotherapeutische Training allerdings nur in wenigen Zentren mit entsprechenden Ressourcen angeboten werden. Ein weiterer limitierender Faktor ist, dass nur Patienten mit einer moderaten Handparese behandelt werden können. Eine effiziente Therapie für Patienten mit einer schlechten Hand- und Fingerfunktion stand bislang nicht zur Verfügung. Mit der Entwicklung der so genannten “Spiegeltherapie“ ergibt sich für eben diese Patienten eine Behandlungsmöglichkeit. Im Rahmen dieser Therapie beobachtet man in einem sagittal zum Körper positionierten Spiegel die Bewegungen des gesunden Armes. Man bekommt so den Eindruck, der paretische Arm würde sich bewegen. Die kortikale Reorganisation nach einer Spiegeltherapie ist bislang nicht untersucht und völlig unklar. Sie ist jedoch der grundlegende Bestandteil für die beobachtete Funktionsverbesserung.
Im Rahmen dieser Studie wurde die Effizienz der Spiegeltherapie bei 12 gesunden Rechtshändern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersucht. Hierbei wurden 20 Minuten Trainingsaufgaben mit der rechten dominanten Hand durchgeführt. Die zugrundeliegende kortiko-kortikale Interaktion aus räumlich getrennten Hirnarealen (prämotorisch und primär motorischen Kortex) wurde mithilfe von fMRT vor und nach den Trainingseinheiten erfasst.
Es zeigt sich ein deutlich besseres Trainingsergebniss der linken nicht trainierten Hand, wenn das Training mit dem Spiegel durchgeführt wurde. Ein Korrelat hierfür zeigt sich in der Mehraktivierung des prämotorischen Kortex.
Die Erkenntnisse aus dieser Studie helfen uns zu verstehen, welche Patienten in Abhängigkeit von bestehenden funktionell-anatomischen Ressourcen von einer Spiegeltherapie profitieren können.