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DOI: 10.1055/s-2007-996438
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Allergische und pseudoallergische Reaktionen in der Anästhesie - Teil I: Pathogenese, Risikofaktoren, Substanzen
Allergic and Pseudoallergic Reactions in Anaesthesia - Part I: Pathogenesis, Risk factors, SubstancesPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Pathogenese allergischer und pseudoallergischer Reaktionen und zeigt Risikofaktoren auf. Darüberhinaus werden für die Anästhesie relevante Substanzen auf ihre Fähigkeit hin, anaphylaktoide Reaktionen auszulösen, anhand der aktuellen Literatur diskutiert. Anaphylaktoide Reaktionen treten bei etwa 1:3500 bis 1:20000 Narkosen auf, mit einer Mortalität von 3 - 6 %. Muskelrelaxantien sind die häufigsten Verursacher anaphylaktoider Reaktionen (59 - 70 %). Neben Reaktionen auf Kolloide und Antibiotika, nehmen anaphylaktoide Reaktionen auf Latex einen immer größeren Stellenwert ein. Als Risikofaktoren für anaphylaktische Reaktionen gelten IgE-vermittelte Medikamentenallergien, Wiederholungsnarkosen, Atopie, Hyperventilationssyndrom und bei Verwendung von Muskelrelaxantien das weibliche Geschlecht. Pseudoallergische Reaktionen treten bevorzugt unter psychischer Belastung, bei Atopie, gesteigerter Histaminempfindlichkeit und -freisetzungsfähigkeit, Hyperventilationssyndrom und beim weiblichen Geschlecht auf.
Summary
In this article we present a survey on the pathogenesis of allergic or pseudoallergic reactions in anaesthesia, the risk factors and the responsible substances. The incidence of anaphylactoid reactions is between 1:3500 and 1:20000 anaesthetic cases. The estimated mortality rate amounts to 3 - 6 %. Neuromuscular blocking drugs account for most of the cases of significant anaphylactoid reactions (59 - 70 %). However, the incidence of latex-related reactions is increasing. Risk factors for anaphylaxis are a history of IgE-mediated drug allergy, repeated anaesthesias, atopy, hyperventilation tetany, and the use of neuromuscular blocking drugs in females. Risk factors for pseudoallergic reactions are emotional stress, atopic predisposition, increased sensitivity for histamin, hyperventilation tetany and female gender.