Notfall & Hausarztmedizin 2008; 34(2): 96
DOI: 10.1055/s-2008-1063023
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Seelischer Stress und psychische Probleme - Scheidungskinder leiden häufiger unter Neurodermitis

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Publication Date:
10 March 2008 (online)

 

Kinder, deren Eltern sich getrennt hatten, leiden dreimal so häufig unter Neurodermitis wie die Kinder von Eltern, die zusammenleben ([1]). Laut Prof. Torsten Schäfer aus Lübeck haben Stress und psychische Probleme einen deutlichen Einfluss auf die Funktion des Immunsystems und können eine bestehende Neurodermitis verschlimmern. Gemeinsam mit Kollegen aus ganz Deutschland hat der Allergologe Stressfaktoren in Form sogenannter schwerer Lebensereignisse für Neurodermitis bei 1930 Kindern im Rahmen der sogenannten LISA-Studie untersucht (Einfluss von Lebensbedingungen und Verhaltensweisen auf die Entwicklung von Immunsystem und Allergien im Ost-West-Vergleich). Die Studie belegt, dass Kinder, deren Eltern sich getrennt hatten oder scheiden ließen, deutlich häufiger an Neurodermitis erkranken. Dagegen hatte die Arbeitslosigkeit eines Elternteils keine Auswirkung auf das Neurodermitisrisiko der Kinder. Die schwere Erkrankung eines Familienmitglieds schien sogar das Risiko für Neurodermitis zu senken. Schäfer vermutet, dass solche Erlebnisse die Familie näher zusammenrücken lassen, sodass das Kleinkind mehr Aufmerksamkeit erhält.

Literatur

  • 01 Bockelbrink A . et al . Allergy. 2006;  61 (12) 1397-1402
  • 02 Borowski C . Schäfer T . Allergieprävention.  München: Urban & Vogel. 2005; 
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