An Essay on Research into the Causation and Prevention of Spina Bifida¹

Abstract

The curly-tail mouse is an animal model for human neural tube defects (NTD). Around 60% have either overt lesions of the neural tube or a curly tail. They were used to examine the gene/environment interaction which is implicated in the aetiology of human NTD. Both a fetal and a maternal genotype contribution to the cause, together with a triggering effect of an environmental component, could be demonstrated in the mice. The environmental limb of the cause appears to be relatively specific. Under certain conditions, administration of an environmental agent to the pregnant curly-tail mouse markedly reduced the incidence of NTD in her offspring. Primary prevention of NTD was thus shown to be possible.

The apparent primary prevention of NTD in humans is also described. A multicentre collaborative project which supplemented women "at risk" for NTD with a standard multivitamin tablet with folic acid before they conceived again and in the early stages of pregnancy was associated with a recurrence of only 0.5 % compared with 4.3 % in unsupplemented controls at a comparable risk. The difference is statistically significant (p = < 0.01).

Zusammenfassung

Die ,,Curly-tail" Maus stellt ein Tiermodell zum Verständnis der Entstehung von Neuralrohrdefekten (NTD) beim Menschen dar. Rund 60% haben entweder erkennbare Läsionen des Neuralrohrs oder einen ,,Curly-tail". An ihnen wurde die Gen/Umwelt-Interaktion, die bei der Ätiologie der menschlichen NTD eine Rolle spielt, untersucht. Es konnte bei der Maus eine fetale Ursache und ein mütterlicher Erbfaktor zusammen mit einem Trigger-Effekt der Umweltkomponente demonstriert werden. Der umweltbedingte Teil der Ursache scheint verhältnismäßig spezifisch zu sein. Unter bestimmten Bedingungen senkte die Anwendung eines Umwelt-Agens bei der graviden Maus das Auftreten von NTD bei der Nachkommenschaft deutlich. Es scheint also eine primäre Prävention von NTD möglich zu sein.

Die mögliche primäre Prävention von menschlichen NTD wird beschrieben. In einem multizentrischen kollaborativen Projekt wurde Frauen mit NTD-Risiko von einer erneuten Konzeption und in den Frühphasen der Schwangerschaft Multivitamin-Tabletten mit Folsäure gegeben. Die Rezidivrate betrug nur 0,5% im Vergleich zu 4,3 % bei unbehandelten Kontrollfällen mit einem vergleichbaren Risiko. Die Differenz ist statistisch signifikant (p = < 0,01).