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DOI: 10.1055/s-2008-1066192
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Routine Bilateral Exploration for Inguinal Hernia in Infancy and Childhood
Publication History
Publication Date:
25 March 2008 (online)
Abstract
Whether to explore the contralateral side is a real question regarding the management of unilateral inguinal hernias in infants and children. The surgeon can easier make a decision if he knows the true incidence and prevalence of the bilateral involvement in different ages. During the years 1982 to 1991 the authors could find 138 contralateral hernias developed after unilateral herniorrhaphy in 2554 children (5.4%). Fifty-five percent of these children (76 patients) were younger than 1 year of age, 74% of them (102 patients) were younger than 3 years of age at the time of the initial repair. The interval between the operations was less than 1 year in 54% of the cases.
To get more precise data, we explored 148 children younger than 3 years of age bilaterally during 1992. The result was positive in 104 cases (70.3%). The bilateral involvement was most frequent under the first 6 months of life (83.5%). then it dropped gradually. We found a patent processus vaginalis on the asymptomatic side in 74.3% of girls and in 61.1 % of boys. The overall contralateral involvement of unilateral hernias was 64.8%, independently of which side the hernia had appeared on.
The patent processus vaginalis can be regarded as a precursor of indirect hernias, so the contralateral exploration can prevent the development of a later hernia. The authors conclude that bilateral exploration is mainly justified during infancy, but in case of girls they suggest applying it until three years of age.
Zusammenfassung
Die Frage nach dem Sinn einer Operation der kontralateralen Seite bei einseitigem Leistenbruch im Säuglings- und Kindesalter wird immer wieder gestellt. Der Kinderchirurg kann sie jedoch nur entscheiden, wenn die richtige Inzidenz und Prävalenz von Leistenhernien in verschiedenen Altersgruppen in bezug auf die beidseitige Beteiligung bekannt ist. Im Zeitraum von 1982 bis 1991 konnten die Autoren 138 Leistenbrüche auf der kontralateralen Seite nach vorausgegangenen Bruchoperationen auf der unilateralen Seite bei 2554 Kindern (5,4%) finden. 55% dieser Kinder (76 Patienten) waren zur Zeit der ersten Leistenbruchoperation jünger als ein Jahr, 74% (102 Patienten) jünger als 3 Jahre. Der Zeitraum zwischen den beiden Eingriffen war bei 54 % der Patienten kürzer als ein Jahr.
Um mehr und präzisere Daten zu bekommen, wurden im Jahre 1992 148 Kinder, die jünger als 3 Jahre alt waren, auf beiden Seiten operiert. Eine beidseitige Hernie fand sich bei 104 Patienten (70,3%). Noch öfter konnte ein beidseitiger Bruch bei Säuglingen, die jünger als 6 Monate waren, gefunden werden (83,5%). Ein offener Processus vaginalis konnte bei 74,3% der Mädchen und bei 61,1% der Jungen festgestellt werden. Generell fand sich bei 64,8 % der Kinder ein Leistenbruch auf der kontralateralen Seite, unabhängig davon, auf welcher Seite der Leistenbruch primär bemerkt wurde.
Ein offener Processus vaginalis wurde als Vorstufe eines indirekten Leistenbruches gedeutet, weshalb die Operation der kontralateralen Seite die Ausbildung eines späteren Leistenbruches verhindern kann. Der Meinung der Autoren nach, kann deshalb auch bei nur einseitiger Leistenhernie die beidseitige Exploration im Säuglingsalter vorgeschlagen werden, bei Mädchen sollte dies bis zum Alter von 3 Jahren durchgeführt werden.
Key words
Inguinal hernia - Bilateral inguinal involvement - Contralateral inguinal exploration
Schlüsselwörter
Leistenbruch - Beidseitiges Vorkommen des Leistenbruches - Exploration der kontralateralen Seite