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DOI: 10.1055/s-2008-1075847
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Gastrointestinale Leitsymptome
Publication History
Publication Date:
03 April 2008 (online)
Gastrointestinale Symptome sind in der Notfallmedizin und der allgemeinmedizinischen Versorgung häufig. Die jährliche volkswirtschaftliche Belastung liegt im dreistelligen Milliardenbereich, dabei gehören gastroenterologische Medikamente, wie die Protoneninhibitoren, zu den am häufigsten verordneten Präparaten.
In der klinischen Praxis stehen gut definierten Leitsymptomen häufig eine Fülle von Differenzialdiagnosen gegenüber. Hier gilt es, zielgerichtet und kosteneffizient eine rationale Auswahl in Diagnostik und Therapie zu treffen.
Bei einem großen Anteil der Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes handelt es sich um funktionelle Störungen ohne organisches Korrelat. Prognostisch stellen diese Erkrankungen für die Betroffenen fast ausnahmslos keine signifikante Bedrohung dar, aber der Leidensdruck der Patienten kann beträchtlich sein. Häufig ist dies auch mit einer hohen Erwartungshaltung bezüglich der durchzuführenden diagnostischen Verfahren verbunden. Daher geben Spranger und Koautoren einen Überblick über den aktuellen Stand der klinischen Diagnostik funktioneller Bauchschmerzen. Dabei gehen sie insbesondere auf die notwendige Basisdiagnostik ein, im Gegensatz zur Spezialdiagnostik, der spezifische Fragestellungen vorbehalten sind.
Erbrechen und Diarrhoe sind Symptome, deren Differenzialdiagnosen Seiten von Tabellen füllen können. Gerade der Primärversorgung kommt hier eine besondere Verantwortung zu, da nicht jeder Patient einer spezialisierten fachärztlichen Betreuung bedarf. Welche Krankheitsbilder quantitativ von Bedeutung sind, welche seltenen Erkrankungen nicht übersehen werden sollten und wie anhand klinischer Informationen schon eine Einschätzung bezüglich Ätiologie und Schweregrad getroffen werden kann, wird in zwei Artikeln dargestellt.
Gastrointestinale Infektionen sind ein typisches Beispiel für Erkrankungen, deren Versorgung regulär in hausärztlicher Hand liegt. In dem Artikel von Schneider und Zeitz wird das Spektrum der beteiligten bakteriellen und viralen Erreger dargestellt und diskutiert.
Wir freuen uns, dass es gelungen ist, für diesen Überblick zur gastroenterologischen Differenzialdiagnostik kompetente Mitautoren zu gewinnen, und hoffen, dass Sie als Leser die gewonnen Informationen für Ihre praktische Arbeit nützen können.
Prof. Dr. med. Michael P. MannsPriv.-Doz. Dr. med. Matthias J. Bahr
Medizinische Hochschule Hannover