Diabetologie und Stoffwechsel 2008; 3 - A140
DOI: 10.1055/s-2008-1076287

Die Bedeutung des Diabetes mellitus für die Prognose von Arteria-carotis-interna-Stenosen

N Beeck 1, HU Janka 1, W Nobel 1, N Bogun 1
  • 1Klinikum Bremen-Nord, 2. Med. Abteilung, Bremen, Deutschland

Klinischer Hintergrund: Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den Industrienationen. Eine bedeutende Ursache für den ischämischen Insult ist die Arteria-carotis-interna-Stenose (ACI-Stenose) im Rahmen der Arteriosklerose. Unklar ist, welche Risikofaktoren für Tod und Insult bei Personen mit ACI-Stenosen wirksam sind.

Aufgabenstellung und Methoden: 89 Personen mit hochgradiger ACI-Stenose (61Männer, 28 Frauen) im mittleren Alter von 68 Jahren wurden in eine longitudinale Studie aufgenommen und im Mittel über 3,5 Jahre nachbeobachtet. Bei allen Personen wurden umfangreiche Risikovariablen der Arteriosklerose erfasst. Als Endpunkte der Studie wurden Tod und der kombinierte Endpunkt aus Tod, ischämischer Insult und Myokardinfarkt definiert.

Ergebnisse: Von den klassischen Risikofaktoren fanden sich in 90% eine Hypertonie, 93% veränderte Blutfette, 34% ein Diabetes mellitus, 33% ein Nikotinabusus, 27% erhöhte CRP-Werte und in 11% ein Vorhofflimmern. Im Beobachtungszeitraum verstarben 19% der Personen mit ACI-Stenose und 37% erlitten einen kombinierten Endpunkt. In der multilogistischen Regressionsanalyse der univariat signifikanten Variablen war sowohl für den Endpunkt „Tod“ als auch für den kombinierten Endpunkt lediglich die Variable „Diabetes mellitus“ hochsignifikant. Bei Studienbeginn waren die Variablen HbA1c und CRP-Spiegel bei Personen mit kombinierten Endpunkt signifikant höher.

Schlussfolgerungen: Besteht bei Personen mit ACI-Stenose ein Diabetes mellitus, so liegt ein extrem hohes Risiko für Tod und schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen vor. Die erhöhten HbA1c-und CRP-Werte deuten auf effektive Interventionsmaßnahmen hin.