Diabetologie und Stoffwechsel 2008; 3 - A223
DOI: 10.1055/s-2008-1076370

Vergleich der Parameter der Blutzuckerexkursion nach einer Testmahlzeit bei Typ-2-Diabetikern unter Glargin- vs. Metformin-Monotherapie bei normnahnen HbA1C-Werten

C Hoffmann 1, C Köhler 1, J Stelzer 1, M Hanefeld 1
  • 1GWT-TUD GmbH, Zentrum für Klinische Studien, Dresden, Deutschland

Fragestellung: Neuere Untersuchungen rückten die Frage nach der Wertigkeit der Glucosefluktuation im Rahmen der Glucotrias und ihren Einfluss auf den HbA1C ins Blickfeld. Das Ziel der Studie war es zu vergleichen, welchen Einfluss Metformin bzw. Insulin Glargin bei Typ-2-Diabetikern mit normnahen HbA1C-Werten auf die Glucoseexkursion nach einer standardisierten Testmahlzeit haben.

Methodik: Insgesamt wurden 44 Typ-2-Diabetiker (29 mit Glargin-Monotherapie (G) und 15 mit Metformin-Monotherapie (M)) mit einem HbA1c im Zielbereich (<6,5%) untersucht. Die Mittelwerte für BMI und Alter waren in den beiden Gruppen vergleichbar. Der HBA1c unterschied sich mit 5,7 (G) vs. 6% (M) signifikant (p=0,017). Die kontinuierliche Glucosemessung (CGM) erfolgte über 72h mit dem Gerät Minimed (Medtronic). Alle Patienten erhielten während der Messung eine standardisierte Testmahlzeit (TM). Folgende Parameter wurden ausgewertet: Nüchtern-Glucosewert, Glucosepeak, incremental (inc) AUC innerhalb von 2h nach TM und 2h-Glucosewert nach der TM, mittlere Glucoseexkursion (MAGE), mittlerer Glucosewert (BZ) über 24h.

Ergebnisse: Folgende Parameter waren in der Glargin-Gruppe signifikant niederiger als in der Metformin-Gruppe: Nüchternglucose (5,4 vs. 6,5mmol/l; p<0,001), Glucosepeak (8,5 vs. 10,2mmol/l; p=0,011), inc AUC (95.199 vs. 114.546mmol/l*h; p=0,003) und 2h-Glucosewert (6,6 vs. 8,3mmol/l; p=0,006). Die Signifikanz bestand auch nach Adjustierung auf den HbA1c weiter. Im Vergleich der MAGE-Werte wurden keine Unterschiede gefunden.

Schlussfolgerungen: Das kontinuierliche Glucosemonitoring gestattet besser, unterschiedliche Therapieoptionen bei Typ-2-Diabetiker unter neuen Gesichtspunkten als bisher zu prüfen. Dabei erwies sich die Monotherapie mit Glargin als wirksamer zur Kontrolle der Glucosehomöostase als die Metformin-Monotherapie. Die bessere Kontrolle der postprandialen Hyperglykämie war auch im normnahen Bereich mit signifikant niedrigeren HbA1c-Werten assoziiert.

Weitere prospektive Untersuchungen sind notwendig, um um die Relevanz dieser Unterschiede zu eruieren.