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DOI: 10.1055/s-2008-1076382
Amputationsregister Mecklenburg-Vorpommern: Die 1-Jahres-Ergebnisse
Fragestellung: Die Häufigkeit von Amputationen in Deutschland ist nicht bekannt. Hochrechnungen ergeben eine Häufigkeit von 30.000 (Leverkusen-Register) bis 60.937 Amputationen (AOK-Daten) pro Jahr.
Methodik: Am 01.01.05 startete eine OPS-301- und ICD-10-basierte quartalsweise Erfassung von Amputationen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu waren die chirurgischen, unfallchirurgischen und orthopädischen Kliniken des Landes eingeladen worden.
Ergebnisse: Die Meldefrequenz lag zwischen 67,5 und 97,5%. Es wurden 1126 Amputationen und Revisions-OP gemeldet: 2 Major- und 46 Minoramputationen der oberen Extremität, 457 Major- und 573 Minoramputationen der unteren Extremität sowie 48 Revisions-OP. Davon konnten 989 Amputationen ausgewertet werden. Bei Diabetikern erfolgten 289 Major- und 391 Minoramputationen der unteren Extremität (68,8%), davon 237 resp. 315 mit paVK. Bei Patienten mit paVK und ohne Diabetes fanden sich 114 Major- und 64 Minoramputationen der unteren Extremität. Nur 7 Major- und 35 Minoramputationen der unteren Extremität waren weder diabetes- noch paVK-bedingt. Basierend auf den erhobenen Daten sind zwischen 125 und 150 Amputationen nicht gemeldet worden.
Unter der Voraussetzung derselben Verteilung der fehlenden Amputationen ergeben sich folgende Inzidenzen von Amputationen: 74 pro 100.000 Personen in der Gesamtbevölkerung, 645 pro 100.000 Diabetiker sowie 24 pro 100.000 Nichtdiabetiker.
Schlussfolgerungen: 1.) Es bestätigte sich die Befürchtung einer abnehmenden Teilnahmefrequenz. 2.) Das Risiko eines Patienten mit Diabetes mellitus, einer Amputation unterzogen zu werden, war 2005 in Mecklenburg-Vorpommern ca. 27 x höher.