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DOI: 10.1055/s-2008-1079288
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Therapie der Spastik - Mehr Selbstständigkeit im Alltag
Publication History
Publication Date:
13 May 2008 (online)
Spastik ist eine chronische und für die Patienten sehr einschränkende Erkrankung, die die Lebensqualität deutlich verringert, wie Prof. Reichel Chefarzt des Kompetenzzentrum für Bewegungsstörungen Zwickau auf einer Pressekonferenz vorstellte. Beispielsweise bei Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose kann das obere Motoneuron ("Upper motoneuron", UMN) und seine absteigenden Nervenbahnen irreversibel geschädigt werden. Um den erhöhten Tonus der Muskulatur wieder zur lösen, empfehlen sich Physio- und Ergotherapie. Daneben stehen lokal wirksame Medikamente zur Verfügung, wie Botulinumtoxin, Baclofen und Tolperison, die häufig eine Physiotherapie überhaupt erst ermöglichen.
Abb. 1 Zentral-spinal reduziert das b-Aminoketon Tolperison dosisabhängig die gesteigerte mono- und polysynaptische Reflexaktivität auf ein physiologisches Niveau. Zentral-retikulär reguliert es die pathologisch entgleisten Impulse der Formatio reticularis. Peripher blockiert Tolperison reversibel als sogenannter Open-Channel-Blocker den Natriumeinstrom in die Nervenzelle