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DOI: 10.1055/s-2008-1081025
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Psychotraumatologie - Psychotherapie mit Folter- und Kriegsopfern
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. Juli 2008 (online)
T. Maier, U. Schnyder (Hrsg.), 283 Seiten, 13 Abbildungen, Verlag Hans Huber, Bern (Schweiz), 2007, € 29,95
Im Vorwort schreibt Norman Sartorius, dass es ?ein Vergnügen ist, diesen druckfertigen Band vorliegen zu sehen, [...] die Kollegen Maier und Schnyder haben empirische Befunde zur Psychotherapie mit Folter- und Kriegsopfern zusammengetragen [...] und es werden klare und brauchbare Definitionen und Konzepte vorgestellt."
Sartorius hat recht: Das Buch ist gerade zur richtigen Zeit erschienen, in der die höchst unglückliche Ausweitung der "posttraumatischen Belastungsstörung" scheinbar Allgemeingut geworden ist, hier aber kritisiert wird. So wird in dem Buch dargestellt, dass die psychischen Folgen traumatischer Erfahrung oft ein viel breiteres Spektrum umfassen, als durch die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörungen und dass neben dem Trauma selbst sehr wohl persönliche posttraumatische Faktoren für die Entstehung eine entscheidende Rollen spielen.
Das Buch ist tatsächlich ein Gewinn, kritisch, gut geschrieben und sehr sachkundig auf Folter- und Kriegsopfer zugeschnitten. Diesem Buch ist eine große Verbreitung zu wünschen und es ist zu hoffen, dass dieser Sachverhalt jedenfalls in dieser Form mit diesem Inhalt in unsere psychiatrische Lehre eingeht.
Prof. F. Reimer, Weinsberg