Der Klinikarzt 2008; 37(5): 264
DOI: 10.1055/s-2008-1081050
kurz notiert

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Händehygiene - Armbanduhren als Quelle nosokomialer Infektionen?

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Publication Date:
13 June 2008 (online)

 

Glaubt man einer Studie, die A. R. Jeans, Sheffield (UK), auf dem diesjährigen European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID) präsentiert hat, sollten Ärzte und Pflegekräfte lieber keine Armbanduhren tragen. Denn die bakterielle Kontamination mit Staphylocuccus aureus war bei "Uhrenträgern" am Handgelenk deutlich erhöht. Nahmen diese die Uhr im Verlauf der Behandlung ab, erhöhte sich aber auch die Kontamination der Hände im Vergleich zu den Kontrollpersonen.

Grundsätzlich scheint es mit der Händehygiene im Krankenhaus nicht besonders gut bestellt zu sein. Die Compliance von Krankenhauspersonal beträgt aktuellen ECCMID-Studiendaten insgesamt nur rund 40 %. Nur 46 % waschen sich nach dem Besuch der Toilette die Hände - im Vergleich zu 84 % der Besucher des ECCMID 2007 und immerhin 75 % der Besucher öffentlicher Toiletten. Ein einfacher, aber effektiver Trick für eine besseres Hygieneverhalten: Platziert man einfache bildhafte Hinweise an der Wand der sanitären Anlage, disziplinieren sich Ärzte und Pfleger deutlich - zumindest wenn man die Poster von Zeit zu Zeit austauscht, um immer wieder neue visuelle Reize zu schaffen.