Phlebologie 2014; 43(04): 197-200
DOI: 10.12687/phleb2201-4-2014
Original Article
Schattauer GmbH

Lanzeitergebnisse nach Radiofrequenzablation 1998

Article in several languages: English | deutsch
T. Noppeney
1   Centre for vascular medicine, Nuremberg, Germany
,
A. Brunner
1   Centre for vascular medicine, Nuremberg, Germany
,
J. Noppeney
1   Centre for vascular medicine, Nuremberg, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Received: 01 April 2014

Accepted: 23 April 2014

Publication Date:
04 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: 1998 wurde Radiofrequenzablation (VNUS Closure Plus™) zur Behandlung des oberflächigen Refluxes in Deutschland und Europa zugelassen. Wir haben uns an einem klinischen Register beteiligt, das durch die Herstellerfirma 1998 aufgelegt wurde. Ziel der vorliegenden retrospektiven Arbeit war es, die Langzeitergebnisse nach Radiofrequenzablation zu analysieren. Material, Methoden und Patienten: Wir haben 1998 zwölf Patienten (8 Frauen, 4 Männer) operiert. Entsprechend dem Konzept der klassischen Strippingoperation wurden alle endovenösen Ausschaltungen mit einer Crossektomie bzw. der Ligatur des sapheno-poplitealen Übergangs kombiniert. Die Vene wurde jeweils in ganzer Länge thermisch obliteriert, es wurde keine Tumeszenzanästhesie durchgeführt. Das Durchschnittsalter der zwölf Patienten betrug 44,9 Jahre. Zehnmal wurde die Vena saphena magna in ganzer Länge, einmal die Vena saphena magna am Unterschenkel und einmal die Vena saphena parva in ganzer Länge behandelt. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 80 Minuten. Ergebnisse: Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 bis 168 Monate, im Mittel 80 Monate. Sechs Patienten konnten länger als 120 Monate nachbeobachtet werden. In acht Fällen erfolgte die Nachuntersuchung mittels Duplexsonographie, zweimal klinisch und mittels nicht invasiver Messung, einmal klinisch und einmal mittels Telefoninterview. Die häufigste perioperative Komplikation war eine Hypästhesie am Innenknöchel bzw. Unterschenkel in sechs Fällen, einmal trat perioperativ eine Thrombophlebitis eines Seitenastes am Unterschenkel auf, einmal war eine drittgradige Verbrennung am Oberschenkel mit nachfolgenden Infekt des Vena saphena magna-Kanales zu verzeichnen. Eine tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie trat bei keinem der operierten Patienten auf. Von den elf behandelten Vene saphenae magnae war eine nach 14 Monaten rekanalisiert, die anderen waren verschlossen bzw. im Ultraschall nicht mehr nachweisbar. Die behandelte Vena saphena parva war ebenfalls nicht mehr nachweisbar. Bei einem Patienten fand sich 168 Monate postoperativ ein großes Rezidiv am sapheno-femoralen Übergang mit Rezidivseitenästen am Ober- und Unterschenkel. Die übrigen Patienten wiesen keine Rezidivvarikose auf. Schlussfolgerung: Die retrospektive Analyse zeigt, dass die Radiofrequenzablation zu einer dauerhaften Ausschaltung der Vena saphena magna bzw. parva auch über zehn Jahre hinaus führt.

 
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