Zusammenfassung
Einleitung: 1998 wurde Radiofrequenzablation (VNUS Closure Plus™) zur Behandlung des oberflächigen
Refluxes in Deutschland und Europa zugelassen. Wir haben uns an einem klinischen Register
beteiligt, das durch die Herstellerfirma 1998 aufgelegt wurde. Ziel der vorliegenden
retrospektiven Arbeit war es, die Langzeitergebnisse nach Radiofrequenzablation zu
analysieren. Material, Methoden und Patienten: Wir haben 1998 zwölf Patienten (8 Frauen, 4 Männer) operiert. Entsprechend dem Konzept
der klassischen Strippingoperation wurden alle endovenösen Ausschaltungen mit einer
Crossektomie bzw. der Ligatur des sapheno-poplitealen Übergangs kombiniert. Die Vene
wurde jeweils in ganzer Länge thermisch obliteriert, es wurde keine Tumeszenzanästhesie
durchgeführt. Das Durchschnittsalter der zwölf Patienten betrug 44,9 Jahre. Zehnmal
wurde die Vena saphena magna in ganzer Länge, einmal die Vena saphena magna am Unterschenkel
und einmal die Vena saphena parva in ganzer Länge behandelt. Die durchschnittliche
Operationszeit betrug 80 Minuten. Ergebnisse: Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 bis 168 Monate, im Mittel 80 Monate. Sechs
Patienten konnten länger als 120 Monate nachbeobachtet werden. In acht Fällen erfolgte
die Nachuntersuchung mittels Duplexsonographie, zweimal klinisch und mittels nicht
invasiver Messung, einmal klinisch und einmal mittels Telefoninterview. Die häufigste
perioperative Komplikation war eine Hypästhesie am Innenknöchel bzw. Unterschenkel
in sechs Fällen, einmal trat perioperativ eine Thrombophlebitis eines Seitenastes
am Unterschenkel auf, einmal war eine drittgradige Verbrennung am Oberschenkel mit
nachfolgenden Infekt des Vena saphena magna-Kanales zu verzeichnen. Eine tiefe Venenthrombose
oder Lungenembolie trat bei keinem der operierten Patienten auf. Von den elf behandelten
Vene saphenae magnae war eine nach 14 Monaten rekanalisiert, die anderen waren verschlossen
bzw. im Ultraschall nicht mehr nachweisbar. Die behandelte Vena saphena parva war
ebenfalls nicht mehr nachweisbar. Bei einem Patienten fand sich 168 Monate postoperativ
ein großes Rezidiv am sapheno-femoralen Übergang mit Rezidivseitenästen am Ober- und
Unterschenkel. Die übrigen Patienten wiesen keine Rezidivvarikose auf. Schlussfolgerung: Die retrospektive Analyse zeigt, dass die Radiofrequenzablation zu einer dauerhaften
Ausschaltung der Vena saphena magna bzw. parva auch über zehn Jahre hinaus führt.
Schlüsselwörter
Radiofrequenzablation - Langzeitergebnisse - Follow-up