Phlebologie 2015; 44(02): 71-76
DOI: 10.12687/phleb2261-2-2015
Review Article
Schattauer GmbH

Kompressionstherapie bei adipösen Patienten

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
S. Reich-Schupke
1   Artemed Fachklinik Prof. Dr. Dr. Salfeld GmbH & Co KG, Bad Oeynhausen, Germany
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Publikationsverlauf

Received: 15. Februar 2015

Accepted: 24. März 2015

Publikationsdatum:
04. Januar 2018 (online)

Zusammenfassung

Getriggert durch eine Adipositas können venöse (Adipositas-assoziiertes Dependency-Syndrom) und lymphatische Abflussstörungen (Adipositas-assoziiertes Lymphödem) entstehen, die per se eine Kompressionstherapie erforderlich machen, oder weitere Komorbiditäten mit Indikation zur Kompressionstherapie bestehen. Bei adipösen Patienten sind für die Kompression einige Besonderheiten zu beachten:

- Eine initiale suffiziente Entstauungsphase mit Polster- und Bandagematerialien,

- eine Strumpfversorgung mit hoher Stiffness (Materialien mit hoher Festigkeit, ggf. Flachstrick) und optimale Passform (sorgfältige Anpassung),

- alltagstaugliche Versorgungsformen, ggf. geteilte Versorgungen,

- Notwendigkeit von Hilfsmitteln oder Hilfspersonen zur Sicherung der Anwendung,

- begleitende konsequente, intensiv rückfettende Hautpflege und optimierte Hygiene zur Reduktion von Komplikationen und Nebenwirkungen und

- eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Kompression am Bein.

Manchmal sind – insbesondere bei der Erst -versorgung und bei komplizierten Körperformen – mehrfache Nachbesserungen der Strumpfversorgung erforderlich, bis ein optimaler Sitz erreicht wird.