Notfallmedizin up2date 2018; 13(02): 171-184
DOI: 10.1055/a-0494-4134
Traumatologische und chirurgische Notfälle
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung – ein Update

Uwe Schweigkofler
,
Heiko Trentzsch
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Publication History

Publication Date:
13 July 2018 (online)

Mit der Veröffentlichung der S3-Leitlinie Polytrauma im Jahre 2011 wurde ein wichtiger Meilenstein für die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Versorgung von Schwerverletzten und zur Optimierung der Struktur- und Prozessqualität in den Kliniken sowie in der präklinischen Versorgung geschaffen. Nun wurde die Leitlinie aktualisiert. Dieser Beitrag stellt die Änderungen gegenüber der Fassung von 2011 vor.

Kernaussagen
  • Nach ihrer Aktualisierung dient die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzen-Behandlung auch weiterhin als wertvolles Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung in Diagnostik und Therapie bei der Behandlung von Schwerverletzten in den Bereichen Präklinik, Schockraum und erste OP-Phase.

  • Am Konsensus waren 20 wissenschaftliche Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Die Kernempfehlungen genießen damit eine breite fachliche Akzeptanz.

  • Die Überarbeitung wurde gemäß dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) durchgeführt und erfüllt alle Kriterien einer evidenz- und konsensbasierten Leitlinie (S3). Dies ist das höchste Niveau eines wissenschaftlich begründeten Konsensus.

  • Im Rahmen der systematischen Recherche wurden über 28 000 Arbeiten gefunden, von denen 151 die Einschlusskriterien erfüllten und als inhaltlich relevant in die Überarbeitung eingingen.

  • Die aktuellen Erkenntnisse der medizinischen Versorgung von Schwerverletzten werden mit dem Ziel der Verbesserung der Struktur- und Prozessqualität und insbesondere der Ergebnisqualität, gemessen an Letalität oder Lebensqualität, bewertet.

  • Der Umfang der Leitlinie hat von ehemals 264 auf 307 Kernempfehlungen zugenommen. Von den Kernempfehlungen des Jahres 2011 wurden nur 24 nicht überarbeitet. Damit ist die Leitlinie zu 91% auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Evidenz zum Zeitpunkt der Literaturrecherche.