CNE Pflegemanagement 2018; 05(01): 4
DOI: 10.1055/a-0532-7875
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Publikationsdatum:
03. Dezember 2018 (online)


Wirtschaftliche Situation in Kliniken so schlecht wie nie


„Die Krankenhäuser im Südwesten beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation so schlecht wie bislang noch nie“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) Detlef Piepenburg eines der zentralen Ergebnisse des BWKG-Indikators (2/2017). 44,6 Prozent der Klinik-Geschäftsführer bezeichneten die wirtschaftliche Situation als schlecht, nur 14,9 Prozent sehen sich in einer guten wirtschaftlichen Lage. Dementsprechend erwarten 51 Prozent, dass sie 2017 mit roten Zahlen abschließen werden. Pro Patient liegen die Kosten der Kliniken im Südwesten aufgrund höherer Löhne fast 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Die Erlöse für die Leistungen liegen aber unter dem Bundesdurchschnitt.


Die geschilderte wirtschaftliche Schieflage betrifft wahrscheinlich nicht nur Baden-Württemberg, sondern spiegelt vielmehr die Situation im ganzen Bundesgebiet wider?


Kommentar

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Christian de la Chaux
Pflegedirektor am Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist allerorten prekär. Die Abbildung der Lohn- und Gehaltssteigerungen in die Krankenhausfinanzierung wird bundesweit seit 10 Jahren gefordert. Hinsichtlich der Tarifschere wurden alle Häuser benachteiligt, hinsichtlich der Erlösschere ist ein Schiefstand im Ländervergleich festzustellen. Betrachtet man die finanziellen Möglichkeiten der Kliniken in Rheinland-Pfalz, dann gibt es ein Alleinstellungsmerkmal dieses Landes: Platz 1 in der Höhe des Landesbasisfallwertes.


Die größte Herausforderung für die Kliniken wird jedoch die Bewältigung des Fachkräftemangels sein. Hiervon wird nicht nur der wirtschaftliche Erfolg, sondern die Existenz des Krankenhauses abhängen.