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DOI: 10.1055/a-0586-5261
65-jähriger Patient mit linksthorakalen Schmerzen
Publication History
Publication Date:
12 April 2018 (online)
Bei typischer Vorgeschichte und typischer Akutsymptomatik kann bei Fehlen von ST-Strecken-Hebungen und fehlendem Troponinanstieg eine instabile Angina pectoris angenommen werden.
Instabile Angina pectoris:
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klinisches Bild des akuten Koronarsyndroms (ACS)
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fehlende ST-Strecken-Hebung
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fehlender Troponinanstieg
Den Myokardinfarkt mit infarkttypischen ST-Strecken-Hebungen und Anstieg von Troponin und CK-MB (Creatinkinase Myokardtyp) sowie das Bild der instabilen Angina pectoris mit Troponinanstieg.
ACS (American College of Cardiology):
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instabile Angina pectoris mit fehlender ST-Strecken-Hebung und fehlendem Troponinanstieg
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Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung mit klinischem Bild der instabilen Angina pectoris, fehlender ST-Strecken-Hebung und Anstieg von Troponin (NSTEMI: Non-ST-Segment-Elevation myocardial Infarction)
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klassischer Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung und Troponinerhöhung (STEMI: ST-Segment-Elevation myocardial Infarction)
Sie kann sich aus einer stabilen Angina pectoris entwickeln und ist dann durch eine zunehmende Intensität, Häufigkeit und Dauer der Anfälle charakterisiert. Außerdem wird als instabile Angina pectoris jede erstmals aufgetretene Angina pectoris bezeichnet sowie die Ruhe-Angina, die ohne körperliche Belastung oder im Schlaf auftritt.
An einer arteriosklerotischen Plaque kommt es zu einer Ruptur mit thrombotischer Auflagerung, die jedoch wegen der endogenen Thrombolyse nicht zu einer kompletten Gefäßokklusion führt.
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instabile Angina pectoris:
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Plaqueruptur mit inkompletter Gefäßokklusion
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Myokardinfarkt:
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Plaqueruptur mit kompletter Gefäßokklusion
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stabile Angina pectoris:
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arteriosklerotische Plaquebildung mit anatomisch fixierter Stenose; bei Belastung fehlende Möglichkeit, den myokardialen Blutfluss ausreichend zu steigern
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Bei der stabilen Angina pectoris versucht man, das Missverhältnis zwischen O2-Angebot und O2-Bedarf zu korrigieren, sei es durch Verbesserung der Zufuhr, sei es durch Reduktion des Verbrauchs. Bei der instabilen Angina pectoris steht die Reduktion der Thrombozyten- und Gerinnungsaktivität im Vordergrund.
Vorrangig: Heparin i. v., ASS i. v. oder p. o., außerdem Nitrate, evtl. Betablocker. Kurz- bis mittelfristig: PTCA.
Therapie der instabilen Angina pectoris:
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Behandlung unter intensivmedizinischen Bedingungen
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Antikoagulation mit unfraktioniertem Heparin über Perfusor, 5000IE im Bolus i. v., dann Dauerinfusion: 1000IE/h i. v. (Ziel: PTT 1,5- bis 2-Faches der Norm) oder Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin s. c.: Enoxaparin, 1 mg/kg KG s. c. 2-mal pro Tag
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ASS 500 mg p. o. einmalig, dann 100 mg/d p. o. Dauertherapie
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Nitrate: Nitrospray 0,8 mg (2 Hübe), dann Dauerinfusion 1 – 5 mg/h i. v.
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Betablocker: Metoprolol 1 – 3-mal 5 mg i. v.
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Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonist und Koronarangiografie
Nach: Berthold Block,
Facharztprüfung Innere Medizin,
3000 kommentierte Prüfungsfragen.
5., vollständig überarbeitete Auflage 2017
ISBN 9783 131 359 551