Handchirurgie Scan 2018; 07(02): 153-164
DOI: 10.1055/a-0621-7622
CME-Fortbildung
Dupuytren
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Morbus Dupuytren – Therapie des Rezidivs

Thomas Pillukat
,
Joachim Windolf
,
Jörg van Schoonhoven

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Pillukat, Bad Neustadt.
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Publication Date:
23 July 2018 (online)

Rezidive oder Progressionen sind typische Probleme des Morbus Dupuytren. Im Gegensatz zur nicht operierten Hand erschweren zusätzlich Folgen der Vorbehandlung die Therapie. Der folgende Artikel soll die differenzierte, individuelle Indikationsstellung, das Spektrum der operativen Möglichkeiten und klare Konzepte darstellen, die ein erfolgreiches Management ermöglichen.

Kernaussagen
  • Die Tendenz zur Rezidivbildung oder Progression ist ein häufiges Problem des Morbus Dupuytren.

  • Das Management des Rezidivs richtet sich nach der individuellen Situation, den Ansprüchen des Patienten und dessen Compliance (z. B. Einstellen von Nikotinabusus im Falle einer Revisionsoperation).

  • In leichteren Fällen ist ein nicht operatives Vorgehen empfehlenswert.

  • Revisionseingriffe sind Situationen mit starker Funktionseinschränkung bei akzeptabler Durchblutung und Sensibilität ohne dystrophe Veränderungen vorbehalten.

  • Revisionseingriffe werden durch die kombinierte Bildung von Narbengewebe und neuen Strängen kompliziert. Dadurch erhöht sich das Risiko, Weichteilgewebe zu verlieren und die neurovaskulären Bündel zu verletzen, was die Sensibilität und Durchblutung beeinträchtigen und zum Fingerverlust führen kann.

  • Die Strategie für Revisionseingriffe beinhaltet die präoperative Planung der Weichteilrekonstruktion, die sorgfältigste Präparation der neurovaskulären Bündel, Arthrolysen und den Hautverschluss durch Z-Plastiken oder Transpositionslappen.

  • Eine korrigierende Arthrodese des Mittelgelenks kann eine Alternative zur Funktionsverbesserung ohne die Risiken der Revisionschirurgie sein.

  • In Fällen mit schweren Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen oder dystrophen Veränderungen kommen die Amputation oder Strahlresektion als Ultima Ratio infrage.