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DOI: 10.1055/a-0624-1871
Genetik der koronaren Herzkrankheit
Genetics of Coronary Artery DiseasePublication History
Publication Date:
28 June 2018 (online)


Zusammenfassung
Die Atherosklerose mit ihren Folgeerkrankungen, der koronaren Herzkrankheit (KHK/MI) und der zerebralen arteriellen Verschlusskrankheit (cAVK/Schlaganfall), gilt weltweit als führende Todesursache. Schon lange sind sich die Forscher über die herausragende Rolle der Vererbung bei der Entstehung der Atherosklerose im Klaren, doch erst im vergangenen Jahrzehnt legten molekulargenetische und epidemiologische Methoden die Vererbungsstruktur der Erkrankung offen. Genomweite Assoziationsstudien konnten bisher über 160 Loci genomweit signifikant mit der KHK assoziieren. Funktionelle Analysen helfen bei der Entschlüsselung zugrunde liegender Mechanismen und sollen den Grundstein für die Entwicklung neuer Therapiestrategien legen. In der Zukunft könnten genetische Tests Patientengruppen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko identifizieren sowie eine individualisierte und präzisere Medizin ermöglichen.
Abstract
Atherosclerosis with its manifestations coronary artery disease and cerebral vascular disease is the leading cause of death worldwide. The importance of heritability in the pathogenesis has been known for a long time, but only in the past decade methodological progress and collaborative efforts started to unravel the genetic architecture propagating atherosclerosis. Genome-wide association studies significantly associated by now more than 160 chromosomal loci with coronary artery disease. Large-scale gene sequencing and functional analyses helped to reveal the causal link between genetic variants and functional mechanisms increasing the risk. Moving forward, knowledge on the biological background might help to identify patients at risk of coronary artery disease and lay the foundation of new therapeutic strategies for precision medicine.
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Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist zu 40 – 50% hereditär bedingt.
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Durch neue molekulargenetische Methoden konnte die Identifikation genetischer Risikofaktoren massiv vorangetrieben werden.
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Bisher konnten über 160 genetische Loci mit der koronaren Herzkrankheit assoziiert werden; viele davon wirken unabhängig von den klassischen Risikofaktoren.
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Das mittelfristige Ziel aktueller Forschung ist es, durch funktionelle Analysen ein besseres Verständnis der pathophysiologischen Mechanismen der Risikovarianten zu erlangen.
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Langfristige Ziele sind eine individuelle Risikoprädiktion, um präventive Maßnahmen frühzeitig ergreifen zu können, und die Entwicklung von individualisierten medikamentösen Therapiestrategien.