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DOI: 10.1055/a-0642-3790
Achtsamkeitsorientierte Bewegungsinterventionen* bei Personen nach Schlaganfall: Review und Metaanalyse
Publication History
Publication Date:
22 August 2018 (online)
*Unter achtsamkeitsorientierten Bewegungsformen verstehen die Autoren Interventionen, die sich „(…) während der Bewegung auf die Integration von Körper und Geist beziehen“. Sie beschreiben, dass dabei meistens „(…) muskuloskelettale Entspannung und dehnende Bewegungsformen, eine Meditationskomponente, Atmungstechnik und ein hohes Konzentrationslevel“ eingeschlossen sind. Als übliche Beispiele werden Yoga, Tai-Chi und Qigong genannt (Zou et al., S. 2).
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Abstract aus dem Englischen übersetzt von S. Peters
Ziel
Kritische Prüfung der rehabilitativen Effekte von achtsamkeitsorientierten Bewegungsformen für Personen nach Schlaganfall.
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Datenquellen
6 Datenbanken (PubMed, Physiotherapy Evidence Database, Cochrane Library, Web of Science, Wanfang und CNKI) und die Literaturverzeichnisse relevanter Artikel wurden durchsucht.
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Studienauswahl
Randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) zu den Effekten von achtsamkeitsorientierten Bewegungsformen im Hinblick auf rehabilitative Outcomes wie sensomotorische Funktionen, Ganggeschwindigkeit, Beinkraft, Ausdauerleistungsfähigkeit, kognitive Funktionsfähigkeit und insgesamte motorische Funktionsfähigkeit.
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Extraktion der Daten
2 Forscher unternahmen unabhängig voneinander ein Screening geeigneter Studien im Hinblick auf die Ein- und Ausschlusskriterien, die extrahierten Daten und die Bewertung des Bias-Risikos.
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Datensynthese
20 Studien, welche die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten, wurden schlussendlich eingeschlossen. Die Summenscores von 5 bis 9 Punkten auf der angepassten PEDro-Skala lassen auf ein niedriges bis mittleres Bias-Risiko schließen. Die Studienergebnisse der Metaanalyse zeigen, dass achtsamkeitsorientierte Bewegungsinterventionen signifikant zusammenhingen mit verbesserten sensomotorischen Funktionen sowohl der unteren Extremitäten (SMD = 0,79, 95 % KI 0,43 bis 1,15, p < 0,001, I2 = 62,67 %) als auch der oberen Extremitäten (SMD = 0,7, 95 % KI 0,39 bis 1,01, p < 0,001, I2 = 32,36 %).
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Schlussfolgerungen
Diese Übersichtsarbeit legt nahe, dass achtsamkeitsorientierte Bewegungsformen die sensomotorischen Funktionen der unteren und oberen Extremitäten bei Personen nach Schlaganfall verbessern. Die Effekte bzgl. der Ganggeschwindigkeit, der Beinkraft, der Ausdauerleistungsfähigkeit, der motorischen Funktionsfähigkeit und anderer Outcomes (z. B. kognitive Funktionsfähigkeit und Gangparameter) bedürfen weiterer Forschung um evidenzbasierte Schlussfolgerungen zuzulassen.
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Autorinnen/Autoren
Stefan Peters
Deutscher Verband für
Gesundheitssport und
Sporttherapie (DVGS) e.V.
Vogelsanger Weg 48
50354 Hürth-Efferen
E-Mail: stefan.peters@dvgs.de