Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14(05): 519-531
DOI: 10.1055/a-0645-2901
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hüftdysplasie – Teil 1: Im Kindes- und Jugendalter

Oliver Eberhardt
,
Francisco F. Fernandez
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Publication Date:
18 September 2019 (online)

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Die Hüftdysplasie ist eine der häufigsten Diagnosen in der Kinderorthopädie. Hüftscreening, konservative Therapie und operative Maßnahmen altersadaptiert stellen die drei Säulen der Hüftdysplasie- und Hüftluxationsbehandlung dar. Damit reduziert und vermeidet man Folgezustände wie Deformitäten und Dysplasiekoxarthrosen im jungen Erwachsenenalter.

Kernaussagen
  • Das Ultraschallscreening zur Hüftdysplasie erfolgt in Deutschland im Rahmen der U3, bei Risikopatienten bei der U2.

  • Die Ultraschallmethode nach Graf dient der Diagnosestellung und dem Monitoring einer Luxations- und Dysplasiebehandlung im Säuglingsalter.

  • Bei instabilen Hüften muss eine tiefe Zentrierung des Hüftgelenks erfolgen. Eine Retention in einer Orthese, Bandage oder einem Gips muss bis zu einem stabilen Hüftbefund erfolgen.

  • Geschlossen nicht reponierbare Hüftluxationen müssen operativ reponiert werden. Als Zugangswege stehen der anteriore, der mediale und der anterolaterale Zugang zur Verfügung.

  • Restdysplasien nach Behandlung sollten vor dem Einschulen mit einer Azetabuloplastik oder einer einfachen Beckenosteotomie nach Salter korrigiert werden.

  • Im Jugendalter müssen subluxierende Dysplasien zügig operativ mittels einer Tripleosteotomie behandelt werden.