Hintergrund: Unsicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes stellt einen psychischen Belastungsfaktor dar. Die bisherige Forschung zielte darauf ab, Strategien zu
entwickeln, um emotionalen Stressbelastungen bedingt durch eine Unsicherheit im Beschäftigungsverhältnis entgegenzuwirken. Die Ansätze konzentrierten sich
einerseits auf individuelle personenbezogene Ebenen, die jedoch bei umfänglichen Veränderungen an Grenzen stoßen können und anderseits auf organisatorische
Interventionen, die aber oftmals von umfangreicheren Initiativen abhängen. Ein neuer theoretischer Ansatz ist, dass Individuen an Arbeitsplatz befähigt sind,
Selbstwerte zu entwickeln und Selbstintegrität zu bewahren. Entsprechend dieser Theorie streben Menschen danach, sich selbst als kompetent, kohärent, einheitlich
und stabil wahrzunehmen sowie wichtige Ergebnisse selbst kontrollieren zu können. Wenn Menschen dann mit psychologischen Stressfaktoren konfrontiert werden, kann
mit einer tendenziellen Abwehrreaktion reagiert werden, um die eigene Überzeugung der Selbstintegration zu schützen. Diese Studie führte eine Intervention durch, um
die Selbstsicherheit bei berufstätigen Erwachsenen zu fördern. Es wurde untersucht, ob die Variable Selbstsicherheit die bereits nachgewiesene negative Assoziation
zwischen Unsicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes und Kreativität abschwächen kann. Hierfür wurde die Hypothese aufgestellt, dass ein hohes Maß an Selbstsicherheit
die negative Beziehung zwischen Unsicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes und Kreativität mildert.