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DOI: 10.1055/a-0652-6560
Fehlbildungschirurgie von Nase und Lippe
Publication History
Publication Date:
19 October 2018 (online)


Vorbereitung zur Operation
Prämedikation
Siehe Kap. 1
Spaltplastiken bei Säuglingen am Morgen durchführen; erste Frühmahlzeit kann noch gegeben werden, jedoch bis zur Narkoseeinleitung Pause von 4 Std. einhalten.
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Lagerung
Horizontal auf dem Rücken mit leicht gebeugtem Kopf. Oberflächendesinfektion des gesamten Gesichts ist erforderlich. Die Lider werden durch Steristrips geschlossen gehalten, um Korneaschäden zu verhindern. Der Kopf wird in ein Dreiecktuch eingewickelt, das Gesicht so weit freigelassen, daß Gesichtsmitte und Gesichtsproportionen noch richtig gesehen werden können ([ Abb. 1 ]).



Die anzuwendende minutiöse Operationstechnik wird durch sitzendes Operieren erleichtert. Rechts vom Kind Position des Operateurs und daneben des Anästhesisten; nur ein Assistent wird benötigt. Er sitzt links vom Kind, daneben die Operationsschwester.
Spezielle Instrumente
Benötigt werden:
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Federhalter zum Aufzeichnen der Markierungspunkte und der Inzisionslinien auf die Haut ([ Abb. 2a ]).
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Stechzirkel zur Übertragung von Meßstrecken ([ Abb. 2b ]).
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Scharfkantige Nadel zum Einstechen gefärbter Markierungspunkte; Zentimetermaß ([ Abb. 2c ]).
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Kleines Skalpell Nr. 15 und spitzes Skalpell Nr. 11 für die Inzisionen ([ Abb. 2d ]).
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Feine einzinkige Wundhäkchen gegenüber Pinzetten bevorzugen, weil weniger traumatisierend ([ Abb. 2e ]).
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Schmale Pinzetten mit zartem Pinzettenmaul, 15–18 cm lang ([ Abb. 2f ]).
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Feinste gebogene Moskitoklemmen mit anatomischer Spitze ([ Abb. 2g ]).
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Selbsthaltender Seitensperrer nach Dehnhardt zum Aufsperren des Mundes ([ Abb. 2h ]).
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Über die Fläche gebogener Zungenspatel ([ Abb. 2i ]).



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Zweckmäßige Anästhesie
Es kommt nur die orale Endotrachealnarkose in Frage. Wesentlich ist die Benutzung von Spezialtuben, bei denen eine Abknickung trotz Einsetzen des Mundsperrers nicht zu befürchten ist. Ableitung erfolgt über Unterlippenmitte, und auf jeden Fall ist eine Verziehung des Mundwinkels zu vermeiden!
Der postoperative Verlauf ist auch von der Feinheit der Intubation abhängig. Grobes Vorgehen führt zu Schleimhautschwellungen mit stridoröser Atmung. Optimal ist die Lachgas-Sauerstoff-Halothan-Narkose mit hohem Sauerstoffanteil.
Infiltrationsanästhesie zum Zwecke der Blutungsverminderung ist zusätzlich auszuführen mit einem Suprareninzusatz von 1:200000. Um stärkere Gewebeaufquellung und dadurch Änderung der Größenverhältnisse zu vermeiden, soll sparsam und nicht mehr als höchstens 2 ml injiziert werden. Voller Wirkungseintritt ist erst nach 10 Min. erreicht, daher abwarten.
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