physioscience 2018; 14(03): 123-133
DOI: 10.1055/a-0658-0483
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

60plus: Förderfaktoren und Barrieren für die Teilnahme an einem Bewegungsförderungsprogramm

Begleitforschung zur Kampagne „60plus-lustvoll mobil“60plus: Facilitators and Barriers for Participation in a Physical Activity Promotion ProgrammeEvaluation Research to the Campaign “60plus-lustvoll mobil”
Ursula Eberli-Kappeler
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – ZHAW, Institut für Physiotherapie, Winterthur, Schweiz
,
Irina Nast
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – ZHAW, Institut für Physiotherapie, Winterthur, Schweiz
,
Erika Omega Huber
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – ZHAW, Institut für Physiotherapie, Winterthur, Schweiz
,
Karin Niedermann
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – ZHAW, Institut für Physiotherapie, Winterthur, Schweiz
› Author Affiliations
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Publication History

24 May 2017

10 November 2017

Publication Date:
11 September 2018 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die ältere Bevölkerung einer 100 000 Einwohner zählenden Schweizer Stadt wurde mittels der 3-monatigen Kampagne „60plus-lustvoll mobil“ mit 4 frei wählbaren Angeboten (Vorträge, individuelle Beratung, Gangsicherheits- und Rhythmik-Kurse) auf die Wichtigkeit von körperlicher Aktivität aufmerksam gemacht.

Ziel Das Ziel der hier präsentierten Begleitforschung war die Untersuchung der die Teilnahme an der Kampagne beeinflussenden Faktoren, um für zukünftige ähnliche Kampagnen Empfehlungen zu formulieren.

Methode Die Teilnehmer der verschiedenen Angebote der Kampagne wurden in einer Querschnittsstudie mit einem auf das Angebot zugeschnittenen Fragebogen befragt.

Ergebnisse Die meistgenutzten Angebote waren die individuelle Beratung mit 195 Besuchern (35 % Rücklauf, n = 68) und der Vortrag mit 75 Besuchern (61 % Rücklauf, n = 46). Die häufigsten Förderfaktoren zur Teilnahme umfassten für den Vortrag „Neugierde“ (76 %), für die Beratung „Wunsch, mehr zu wissen“ (64 %), für den Gangsicherheitskurs „Gangsicherheit“ (94 %) und für den Rhythmik-60plus-Kurs „Verbesserung des Gleichgewichts und der Leistungsfähigkeit“ (71 %). Als Barriere für die Nutzung eines anderen Angebots wurde am häufigsten „kein Bedarf“ genannt.

Schlussfolgerung Die Teilnehmer der Kampagne erwiesen sich als neugierig, wollten mehr Wissen erwerben und etwas für ihre Gesundheit tun. Sie bevorzugten mehrheitlich eine individuelle Beratung zur körperlichen Aktivität und nutzten die Kurse spezifisch und problemorientiert. Ihre klaren Titel unterstützten sie darin, das für sie richtige Angebot zu wählen. Auch zukünftige Kampagnen sollten spezifische und problemorientierte Angebote beinhalten.

Abstract

Background The older community of a Swiss city with 100 000 inhabitants was made aware of the importance of physical activity using the 3 months lasting campaign “60plus-lustvoll mobil” offering 4 different offerings (lectures, individual consulting, fall prevention and rhythmic courses).

Objective The aim of this evaluation research was to investigate the factors influencing the participation of this campaign in order to draft recommendations for future similar campaigns.

Method The participants of the campaign’s different offerings were interviewed in a cross-sectional study using the questionnaire designed for the offerings.

Results The most used offerings were the individual consulting with 195 participants (35 % return, n = 68) and the lectures with 75 visitors (61 % return, n = 46). The most frequent facilitators for participation in the lectures was “curiosity” (76 %), in the individual consulting “wish for more knowledge” (64 %), in the fall prevention course “gait performance” (94 %) and in the rhythmic course “improvement of balance and fitness” (71 %). The most mentioned barrier to joining another offer was “no need”.

Conclusions The participants of the campaign were curious, wanted to gain more knowledge and to do something for their health. The majority preferred individual consulting for physical activity and used the courses specifically and problem-oriented. Courses were attended for specific problems and goals. The distinct headings helped them to choose the appropriate offering. Future campaigns should also include specific and problem-oriented offerings.