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DOI: 10.1055/a-0797-5408
Indikationen und essenzielle Techniken zur prähospitalen Immobilisation der Wirbelsäule
Indications and Essential Techniques to Immobilize the Spine in a Prehospital Setting- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Ziel und Zweck
- Prähospitales Vorgehen entsprechend dem <C>ABCDE-Schema
- Indikationen und Kontraindikationen der Wirbelsäulenimmobilisation
- Techniken
- Literatur
Zusammenfassung
Verletzungen von Wirbelsäule und Rückenmark treten gehäuft bei polytraumatisierten Patienten auf. Da die Möglichkeiten der Diagnostik prähospital deutlich eingeschränkt sind, müssen derartige Verletzungsmuster durch den Notfallmediziner antizipiert werden. Dieser Artikel stellt wesentliche Befunde im Kontext der Wirbelsäulenverletzung dar und nennt Indikationen und Limitationen sowie etablierte Techniken zur prähospitalen Immobilisation der Wirbelsäule.
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Die Immobilisation der Wirbelsäule stellt eine im Rettungsdienst häufig durchgeführte Maßnahme dar. Folgender Beitrag erläutert Hintergründe und Wissenswertes zum Wirbelsäulentrauma und beschreibt Indikationen sowie essenzielle Techniken zur Durchführung der Immobilisation in der prähospitalen Notfallmedizin.
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Abstract
Trauma of the spine and medulla occur more frequently in severely injured patients. Due to very limited prehospital prospects of diagnostic, the emergency physician has to anticipate this injury patterns. This article presents substantial findings in the context of spinal injury and states indications, limitations as well as established techniques for a prehospital immobilization of the spine.
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Abkürzungen
Einleitung
Aufgrund der prähospital eingeschränkten Möglichkeiten müssen bei der Versorgung von Traumapatienten Verletzungsmuster antizipiert werden. So ist bei relevanter Traumakinetik ([Abb. 1]) auch stets an eine Beteiligung der Wirbelsäule zu denken, zumal Verletzungen dieser in bis zu 48% der Fälle erst nach der Klinikaufnahme erkannt werden [1].
Wirbelsäulentraumata gehen gehäuft mit einer Polytraumatisierung (Injury Severity Score/ISS ≥ 16) des Patienten einher. So weisen 33,6% dieser Schwerverletzten eine ernsthafte Schädigung (Abbreviated Injury Scale/AIS ≥ 2) der Wirbelsäule auf [2]. Eine begleitende Läsion des Rückenmarks mit neurologischem Defizit ist bei jedem 13. dieser Patienten zu erwarten [3].
Wirbelsäulenverletzungen sind häufig Teil einer Mehrfachverletzung bzw. Polytraumatisierung und klinisch nicht bzw. nicht sicher zu erkennen.
Verkehrsunfälle und Stürze aus großer Höhe liegen dabei am häufigsten als ursächliche Traumamechanismen zugrunde. Eine Analyse schwerer Wirbelsäulentraumata (AIS ≥ 3) zeigte eine annähernd gleiche Verteilung der Verletzungen auf die Hals- (34%), Brust- (40%) und Lendenwirbelsäule (31%). Besonders verletzungsgefährdet sind hierbei die biomechanischen Übergänge (kraniozervikal, zervikothorakal und thorakolumbal).
An die Möglichkeit einer begleitenden Wirbelsäulenverletzung zu denken ist DER primär entscheidende Schritt bei der prähospitalen Versorgung von Traumapatienten.
Bei vorliegendem Verdacht müssen Maßnahmen zur Ganzkörperimmobilisation durchgeführt werden. Nachfolgend werden Immobilisationstechniken der Wirbelsäule inkl. deren Vor- und Nachteile beschrieben.
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Ziel und Zweck
Maßgeblich für die Auswahl des Immobilisationsverfahrens sind:
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der Patientenzustand,
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das Einsatzumfeld,
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die Erfahrung des Rettungsteams sowie
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die Ausstattung des Rettungsmittels.
Während bei akut vital bedrohten Patienten (A/B/C/D-Problem) bzw. gegenwärtiger Gefahrenlage am Einsatzort (z. B. brennendes Fahrzeug) die schonende Rettung mit Schutz der Wirbelsäule in den Hintergrund tritt, so hat sie unter kontrollierten Einsatzbedingungen und bei vital stabilen Patienten höchste Priorität. Die Übersicht „Verfahren der Rettung“ beschreibt die unterschiedlichen Vorgehensweisen anhand des Patientenzustandes.
Verfahren der Rettung (nach [7])
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sofortige (Crash-) Rettung
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bei akuter Lebensgefahr (keine WS-Immobilisation möglich)
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schnelle Rettung
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bei potenziell kritischen Patienten (weitestmögliche Schonung der Wirbelsäule)
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schonende Rettung
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bei stabilem Patientenzustand (Fokus auf konsequente Wirbelsäulenimmobilisation)
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Die sinnvolle Auswahl und Planung des Immobilisationsverfahrens sowie die Kommunikation im Team sind von allergrößter Bedeutung für den Erfolg der Maßnahme.
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Prähospitales Vorgehen entsprechend dem <C>ABCDE-Schema
Die initiale Untersuchung und Therapie des Traumapatienten („Primary Assessment“) erfolgt nach prioritätenbasierten Versorgungsalgorithmen (z. B. <C>ABCDE gem. PHTLS® [8]). Sobald die Sicherheit an der Einsatzstelle gewährleistet ist, muss der Unfallmechanismus und klinische Ersteindruck („general Impression“) des Traumapatienten erfasst werden. Die Sicherung der Vitalfunktionen steht im nun durchzuführenden Primary Assessment im Vordergrund [7]. Im Folgenden werden Befunde und Maßnahmen fokussiert auf Wirbelsäulenverletzungen nach <C>ABCDE gegliedert vorgestellt:
<C> – Critical Bleeding
Stillen bedrohlicher, externer Blutungen.
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A – Airway: Untersuchung und Sicherung des Atemwegs sowie HWS-Stabilisierung
Es erfolgt die Untersuchung und ggf. Sicherung des Atemwegs sowie die Halswirbelsäulenstabilisierung. In Hinblick auf mögliche Wirbelsäulenverletzungen müssen bei der Untersuchung und Sicherung des Atemwegs Bewegungen in der Halswirbelsäule, insbesondere eine Flexion, vermieden werden. Etablierte Techniken sind die manuelle Immobilisation (Manuelle In-Line-Stabilisierung – MILS) der HWS sowie die Anlage einer Zervikalstütze [7].
Die alleinige Anlage einer Zervikalstütze ist keine ausreichende Stabilisierung der HWS und muss stets mit einer Ganzkörperimmobilisation kombiniert werden [5], [6], [7]. Zu bedenken ist ebenfalls, dass Verletzungen der Halswirbelsäule in ca. 10,8% der Fälle mit weiteren Verletzungen der Wirbelsäule einhergehen [9].
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B – Breathing: Überprüfung der Atemfunktion
Pathologische Atemmuster (z. B. Cheyne-Stokes-Atmung) treten mitunter als Folge einer Schädigung des Atemzentrums im Hirnstamm auf. Läsionen im Bereich des Zervikal- und Thorakalmarks können die Atmung durch eine Beeinträchtigung der Atemmuskulatur erschweren. Die Verletzung des Rückenmarks im Bereich von C3–C5 (Ursprung des N. phrenicus) kann in eine Lähmung des Zwerchfells mit konsekutivem Atemstillstand münden [10].
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C – Circulation: Evaluation der Hämodynamik
Der neurogene Schock stellt in diesem Kontext eine relevante C-Problematik dar. Klinisch imponiert das gleichzeitige Auftreten einer Hypotonie und Bradykardie, aufgrund des Verlusts der sympathischen Innervation des Herzens (insbesondere fehlende positive Ino- und Chronotropie) sowie der Gefäßmuskulatur (Vasoplegie).
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D – Disability: neurologische Beurteilung
Die Prüfung der Bewusstseinslage mit Erhebung der Glasgow Coma Scale (GCS) und die Pupillenkontrolle sind wesentliche Bestandteile der neurologischen Untersuchung. Bei Vorliegen eines sensiblen und/oder motorischen Defizits kann versucht werden, die Lokalisation der Myelonschädigung anhand von Dermatomen und Kennmuskeln zu evaluieren [10].
Bei Patienten mit relevantem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) droht eine sekundäre Hirnschädigung durch Erhöhung des intrakraniellen Drucks (ICP). In diesen Fällen ist die Anlage einer Zervikalstütze kritisch zu überdenken (ICP-Erhöhung durch reduzierten venösen Abfluss) und ggf. eine alternative Immobilisationsmethode zu wählen (z. B. Vakuummatratze oder Spineboard mit Head Blocks) [5], [6], [7].
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E – Exposure & Environment: Entkleiden, Wärmeerhalt und erweiterte Untersuchung
Zur Detektion weiterer Verletzungen muss der Patient bedarfsgerecht entkleidet werden. Wesentlich ist hierbei die Untersuchung von Rücken und Wirbelsäule. Hierfür muss eine achsengerechte Drehung des Patienten durch mehrere Helfer, unter konsequenter Stabilisierung der Halswirbelsäule (MILS) erfolgen. Die Inspektion (z. B. Hämatome, Fehlstellungen) und Palpation (z. B. Druck-/Klopfschmerz, Instabilität) können auf Verletzungen der Wirbelsäule hinweisen. Studien zeigen jedoch eine geringe Sensitivität für die klinische Untersuchung der thorakolumbalen Wirbelsäule, insbesondere bei bewusstlosen Traumapatienten [12], [13]. Zugleich erfolgt die Inspektion der Perianalregion (Stuhl-/Urinabgang, Priapismus etc.). Die digital-rektale Untersuchung hat hierbei eine geringe Sensitivität in der Detektion traumatischer Rückenmarkverletzungen [14].
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Indikationen und Kontraindikationen der Wirbelsäulenimmobilisation
Wie jede medizinische Maßnahme bedarf auch die Ganzkörperimmobilisation einer rechtfertigenden Indikation, da sie mit weitreichenden Folgen für das weitere prä- wie innerhospitale Management verbunden ist (z. B. erschwerte Atemwegssicherung, prolongierte Versorgungsdauer) [4], [5], [6].
Die Canadian C-Spine-Rule (CCSR) und die Kriterien gemäß National Emergency X-Radiography Utilization Study (NEXUS) wurden ursprünglich als klinische Entscheidungshilfen zur Notwendigkeit einer radiologischen Diagnostik der Halswirbelsäule nach Trauma entwickelt [15], [16]. Eine Validierung als prähospitale Maßgabe zur Wirbelsäulenimmobilisation erfolgte lediglich für die CCSR [16]. Das neu entwickelte Emergency Medicine Spinal Immobilization Protocol (E. M. S. IMMO Protocol) steht seit 2016 als weiterer Algorithmus zur Verfügung [6]. [Abb. 1] fasst die wesentlichen Indikationen in Anlehnung an die o. g. Protokolle zusammen.
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Techniken
Nachfolgend werden einige essenzielle Techniken zur Rettung und zum Transport des Patienten mit vermutetem Wirbelsäulentrauma dargestellt.
Stabilisierung der Halswirbelsäule
Schritt 1 Manuelle In-Line-Stabilisierung
Als erstes wird die HWS behutsam in Neutralposition verbracht, wenn dies schmerzfrei und ohne Zunahme eines neurologischen Defizits möglich ist. [Abb. 2] zeigt die manuelle In-Line-Stabilisierung (MILS) der Halswirbelsäule in Neutralposition durch einen Helfer.
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Schritt 2 Ausmessen der Zervikalstütze
Nun können die Distanz zwischen Schulteransatz und Kinn des Patienten bestimmt ([Abb. 3]) und die Größe der Zervikalstütze eingestellt werden ([Abb. 4]); ggf. sind weitere Vorbereitung nach Herstellerangaben zu treffen, z. B. eine Verriegelung der Halskrause nach Größeneinstellung.
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Schritt 3 Anlage der Zervikalstütze
Die Zervikalstütze wird durch einen 2. Helfer am Patienten unter Fortführung der MILS positioniert, anmodelliert und straff mittels Klettband verschlossen ([Abb. 5]). Es muss bedacht werden, dass die alleinige Anlage einer Zervikalstütze keine ausreichende Stabilisierung der HWS ist und stets mit einer Ganzkörperimmobilisation kombiniert werden muss!
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Immobilisation des Patienten auf der Vakuummatratze
Schritt 1 Positionierung des Patienten auf der Schaufeltrage
Zuerst wird die Länge der Schaufeltrage an die Körpergröße des Patienten angepasst ([Abb. 6 a]), danach wird die Verriegelung zur Trennung der beiden Schaufeln gelöst ([Abb. 6 b]).
Nun kann das „Aufschaufeln“ des Patienten durch geringe, achsengerechte Drehung unter kontinuierlicher MILS erfolgen. Der Patient wird auf das Kommando des Kopfhelfers durch die anderen Helfer „en bloc“ etwas seitlich angehoben. Nun kann, wenn noch nicht erfolgt, der Rücken untersucht werden. Die beiden seitlich positionierten Helfer fassen den Patienten an Schulter, Becken und Oberschenkel unter Kreuzung ihrer Arme auf Beckenhöhe ([Abb. 7]). So werden die Schaufeln von beiden Seiten eingebracht und nachfolgend die Verriegelung geschlossen. Mittels Gurtsystem wird der Patient nun auf der Schaufeltrage sicher fixiert ([Abb. 8]).
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Schritt 2 Vorbereitung der Vakuummatratze und Umlagerung des Patienten
Die Vakuummatratze wird durch gleichmäßige Verteilung des Granulats, Auflage eines Umbetttuchs und leichtes Ansaugen vorbereitet. Nun wird der Patient mit der Schaufeltrage auf der Vakuummatratze gelagert. Im Anschluss werden die Gurte entfernt und beide Schaufelhälften, nach Entriegelung der Schaufeltrage, vorsichtig seitlich herausgenommen ([Abb. 9]).
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Schritt 3 Immobilisation des Patienten auf der Vakuummatratze
Das Anmodellieren der Vakuummatratze erfolgt durch mehrere Helfer unter kontinuierlichem Absaugen der Luft. Anschließend wird der Patienten mittels Gurtsystem gesichert ([Abb. 10]). Ist eine sichere Fixierung des Kopfes mit dem Kopfteil der Vakuummatratze möglich, so kann nun die MILS aufgehoben bzw. auf die zusätzliche Anwendung einer Zervikalstütze verzichtet werden. [Abb. 11] zeigt den komplett immobilisierten Patienten nach Anbringen aller Sicherungsgurte der Vakuummatratze und der Fahrtrage.
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Immobilisation des Patienten auf dem Spineboard
Schritt 1 Vorbereitung des Patienten zum Log-Roll-Manöver
Unter kontinuierlicher MILS fassen die beiden Seithelfer den Patienten an Schulter, Becken und Oberschenkel unter Kreuzung ihrer Arme auf Beckenhöhe. Das Spineboard wird parallel zum Patienten mit der Unterkante auf Höhe von dessen Kniekehlen ausgerichtet ([Abb. 12]). Der Patient wird auf das Kommando des Kopfhelfers durch die anderen Helfer „en bloc“ etwas seitlich angehoben. Nun kann, wenn noch nicht erfolgt, der Rücken untersucht werden.
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Schritt 2 Achsengerechtes Drehen des Patienten
Das Spineboard wird an die Patientenrückseite gebracht und fixiert, wobei der Patient weiter kontinuierlich an Schulter und Becken stabilisiert wird ([Abb. 13]). Der Patient wird nun mit den Unterarmen an das Spineboard gepresst; danach vorsichtiges Zurückkippen von Patient und Board in Rückenlage.
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Schritt 3 Korrektur der Patientenlage auf dem Spineboard
Zur Korrektur der Patientenlage auf dem Spineboard fassen die Helfer den Patienten unterhalb der Achseln am Thorax (Helfer 1) und am Becken (Helfer 2). Unter Beibehaltung der In-Line-Stabilisierung durch den Kopfhelfer wird der Patient nun mittels longitudinalem Zug durch Helfer 1 unter Mitführung des Beckens durch Helfer 2 auf dem Spineboard gelagert ([Abb. 14]).
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Schritt 4 Fixierung des Patienten auf dem Spineboard
Der Patient kann nun auf dem Spineboard mittels Gurtspinne fixiert werden: paralleles Schließen der einzelnen Gurte von beiden Seiten – beginnend von kranial nach kaudal ([Abb. 15]).
Als letzter Schritt werden die Head Blocks von beiden Seiten an den Kopf des Patienten herangeführt und am Spineboard fixiert. Mittels Stirn- und Kinngurt ist der Patient nun komplett immobilisiert, und die MILS kann aufgehoben werden bzw. auf die zusätzliche Anwendung einer Zervikalstütze kann verzichtet werden ([Abb. 16]).
Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Version des Artikels: Weißleder A, Helm M, Hossfeld B, Treffer D. Immobilisationstechniken der Wirbelsäule – Schritt für Schritt. Notfallmedizin up2date 2018; 13: 237 – 246
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An eine Verletzung der Wirbelsäule ist bei jedem Traumapatienten zu denken.
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Bei gegebener Indikation zur Wirbelsäulenimmobilisation muss diese auch konsequent umgesetzt werden.
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Die Schaufeltrage und das Spineboard sind wichtige Devices zur wirbelsäulenschonenden Rettung.
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Zur weiterführenden Immobilisation ist die Vakuummatratze am besten geeignet.
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Anne Weißleder
Oberstabsarzt; Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Assistenzärztin der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Aktive Notärztin im RD-Bereich Saalfeld-Rudolstadt. Auslandseinsatz in Mali.
Björn Hossfeld
Dr. med., Oberfeldarzt; Studium der Humanmedizin an der Universität Würzburg. Facharzt für Anästhesiologie. Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Notarzt auf dem RTH Christoph 22. Mehrfache Teilnahme an Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Afghanistan, Kosovo, Kongo und Niger.
Dominik Treffer
Dr. med., Oberstabsarzt; Studium der Humanmedizin an der Universität Regensburg. Assistenzarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Aktiver Notarzt und Kreisbereitschaftsarzt des BRK KV Eichstätt. Auslandseinsatz in Mali.
Interessenkonflikt
Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.
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Literatur
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Korrespondenzadresse
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