Frauenheilkunde up2date 2019; 13(05): 423-439
DOI: 10.1055/a-0821-3798
Allgemeine Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benigne und präinvasive Läsion der Brust

Kathrin Stewen
,
Susanne Theis
,
Andrea Teifke
,
Elke Kohlwes
,
Annette Hasenburg
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Publication History

Publication Date:
07 October 2019 (online)

Zahlreiche Läsionen in der Brust sind Differenzialdiagnosen gutartiger Herd- und Tastbefunde sowie bildgebender Zufallsbefunde. Sie können benigne oder prämaligne sein, oder es handelt sich um Vorläufer- oder gar Indikatorläsionen eines Brustkrebses. Entsprechend ihrem heterogenen Erscheinungsbild ist auch die Therapie nicht einheitlich und von Begleitfaktoren abhängig.

Kernaussagen
  • In der Brust gibt es viele benigne und prämaligne Läsionen mit unsicherem biologischem Potenzial, die Differenzialdiagnosen gutartiger Herd- und Tastbefunde sowie bildgebender Zufallsbefunde sind.

  • Man unterscheidet benigne B2-Läsionen (Fibroadenom, Hamartom und UDH) von B3-Läsionen, die Risikoläsionen für das Auftreten eines ipsi- oder kontralateralen Brustkrebses sind (z. B. lobuläre intraepitheliale Neoplasie/LIN, atypische duktale Hyperplasie/ADH).

  • Weitere B3-Läsionen haben unterschiedlich hohe Risiken für das Auftreten einer höhergradig malignen Läsion in der Umgebung (z. B. radiär sklerosierende Läsionen/RS, flache epitheliale Atypie/FEA).

  • Ebenfalls gibt es obligate Vorläuferläsionen für Brustkrebs (z. B. duktales Carcinoma in situ/DCIS).

  • Nicht immer ist eine nachfolgende offene Exzision nach histologischer Sicherung nötig.

  • Um eine (operative) Über- oder Untertherapie zu vermeiden und die richtige Nachsorge zu wählen, muss das Risikopotenzial für das Auftreten eines Brustkrebses richtig eingeschätzt werden.