Klin Monbl Augenheilkd 2019; 236(04): 575-577
DOI: 10.1055/a-0832-1770
Der interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periphere exsudative hämorrhagische Chorioretinopathie (PEHCR) als Pseudomelanom der Aderhaut

Peripheral Exudative Hemorrhagic Chorioretinopathy (PEHCR) Simulating a Malignant Melanoma of the Choroid
Bernhard M. Stoffelns
Augenklinik, Universitätsmedizin (UMC) der Johannes-Gutenberg Universität, Mainz
,
Panagiotis Laspas
Augenklinik, Universitätsmedizin (UMC) der Johannes-Gutenberg Universität, Mainz
,
Tschingis Arad
Augenklinik, Universitätsmedizin (UMC) der Johannes-Gutenberg Universität, Mainz
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Publication History

eingereicht 30 August 2018

akzeptiert 19 December 2018

Publication Date:
18 April 2019 (online)

Hintergrund

Die periphere exsudative hämorrhagische Chorioretinopathie (PEHCR) ist eine degenerative Erkrankung der peripheren Netz- und Aderhaut bei älteren Patienten, die typischerweise bilateral und oft sogar symmetrisch auftritt [1], [2]. Erkrankungsursache sind periphere subretinale Neovaskularisationen. Das klinische Bild reicht von kleinen, peripheren asymptomatischen Befunden bis hin zu ausgedehnten älteren und frischen Blutungen und Exsudationen, die bis in den hinteren Augenpol hineinragen können. Auch Durchbruchsblutungen in den Glaskörperraum oder Entwicklung subretinaler Fibrosen mit traktiver Netzhautablösung sind beschrieben. Es gibt nur einige wenige Fallberichte über PEHCR in der Literatur [1], [2], [3], [4]. Einige Autoren erwähnen PEHCR als eine periphere Version der altersabhängigen Makuladegeneration während andere glauben, dass PEHCR eine spezifische Variante der polypoidalen chorioidalen Vaskulopathie (PCV) ist [4]. Häufig imponiert die hämorrhagische Pigmentepithelabhebung als eine pilzförmige periphere Fundusläsion, die einem peripheren malignen Aderhautmelanom sehr ähnlich sein kann. Im Zeitverlauf zeigt die hämorrhagische Pigmentepithelabhebung eine langsame Verkleinerung und bestätigt damit die Diagnose PEHCR im Gegensatz zum malignen Aderhautmelanom. Bei Erstvorstellung des Patienten kann diese Differenzialdiagnose jedoch schwierig sein [5]. Unsere Fallbeschreibung zeigt die typischen Befunde einer PEHCR und die Abgrenzung zum malignen Melanom der Aderhaut.