Gesunde Städte

Zusammenfassung

Menschen mit Diabetes wissen, dass für gute Blutzuckerwerte an manchen Tagen viele Faktoren zusammenkommen müssen: Ausgewogenes Essen, Broteinheiten richtig einschätzen, wenig Stress, keine Erkältung, und ausreichend Bewegung. Ein Faktor, der bisher wenig Beachtung findet, ist die gebaute Umwelt. Damit bezeichnet man die Gesamtheit der von Menschen gestalteten Umgebung wie Wohnungen, Büros, Universitäten, Parks, Plätze und Straßenräume. Experten schätzen den Anteil der Gesundheit, der durch die gebaute Umwelt erklärt werden kann, auf 20 bis 25 %. In der renommierten Zeitschrift „The Lancet“ haben Wissenschaftler kürzlich Beweise dafür zusammengetragen, wie Städte – jahrzehntelang für die Belange des Autos geplant – durch Lärm und Luftverschmutzung, inaktive Lebensstile, ungesunde Nahrungsgewohnheiten, Unfälle und soziale Isolation die Gesundheit ihrer Bewohner gefährden [1]. In Kopenhagen oder Wien dagegen, Vorreiter einer neuen Welle von „menschengerechter Stadtplanung“, sind die Bewohner häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Dies wirkt sich positiv auf deren Gesundheit aus.

• Literatur

• 1 Giles-Cortie B, Vernez-Moudon A, Reis R. et al City planning and population health: a global challenge. The Lancet 2016; 388: 2912-2924
• 2 https://www.thelancet.com/series/urban-design
• 3 Roe J, Knöll M. Adolescent health and wellbeing: advocating a role for urban design. The Lancet Child & Adolescent Health 2018; 2 (10) 689-764 https://jennyjroe.com/wp-content/uploads/2018/10/TLChild_October18_697_99.pdf
• 4 YouGov Parks, Green Spaces and Young People 2017 https://www.groundwork.org.uk/Handlers/GetImage.ashx?IDMF=42fa4ed6-d20c-4f78-8db8 0bda91b3d03a&w=704&h=880 accessed July 30, 2018
• 5 Iain Borden. Skateboarding and the City: a Complete History, 2019 https://www.bloomsbury.com/uk/skateboarding-and-the-city-9781472583451/
• 6 EU/DAAD geförderte Strategische Partnerschaft PREHealth zur gesundheitsfördernden Entwicklung von grüner und blauer Infrastruktur in 4 europäischen Städten https://prehealth.eu
• 7 Knöll M, Roe J. Ten questions concerning a new adolescent health urbanism. Building and Environment 2017; 126 (12) 496-506 DOI: https://doi.org/10.1016/j.buildenv.2017.10.006
• 8 Knöll M. Mobile Partizipation in der gesundheitsfördernden Stadtgestaltung – zwei Fallbeispiele zu Datenerfassung und Interaktion im Stadtraum. In Baumgart S, Köckler H, Ritzinger A, Rüdiger A. (eds.) Planung für gesundheitsfördernde Städte 2018 Vol 8. 387-401 Hannover: Akademie für Raumforschung und Landesplanung https://shop.arl-net.de/media/direct/pdf/fb/fb_008/32_mobile_partizipation.pdf
• 9 https://www.stadtspiele.tu-darmstadt.de/media/stadtspiele/ws16_17/Holder_Poster_Osnabrueck.pdf