Laryngorhinootologie 2019; 98(08): 527-528
DOI: 10.1055/a-0861-5219
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar der Schriftleitung

Editor’s Comment
Andreas Dietz
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Publication History

Publication Date:
06 August 2019 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leser/Leserinnen der Laryngo-Rhino-Otologie,

zugegeben, die aktuellen Temperaturen und die vielen sommerlichen Ablenkungen laden nicht gerade dazu ein, sich intensiver um Fachliteratur zu kümmern. Da die Abende aber zunehmend kühler werden und es auch wieder früher dunkel wird, lade ich Sie herzlich ein, das vorliegende Augustheft an geeigneter Stelle zu platzieren, um darin zu blättern, da sich die Lektüre aufgrund zahlreicher unterschiedlicher Themen lohnen wird.

Eingangs wird eine türkische Studie diskutiert, die sich mit Methoden und Befindlichkeiten der Operateure im Bereich Adenotonsillektomie auseinandersetzt [1]. Des Weiteren wird eine Beobachtung diskutiert, wonach sich die Inzidenz der Glottiskarzinome bei jungen Patienten in beachtenswerter Weise entwickelt und eine mögliche Begünstigung durch HPV-Virus angesprochen wird [2]. Interessanterweise wird die Differenzierung eines potentiell glottischen Karzinoms von einer gutartigen rezidivierenden respiratorischen Papillomatose immer bedeutsamer. Schließlich wird eine Publikation zur Prävalenz und Schwere eines Tinnitus bei Otosklerose besprochen [3].

In einer Übersichtsarbeit von Zouboulis und Kollegen aus der Dermatologie wird die Thematik Keloidbehandlung mit intraläsionaler Kryochirurgie behandelt und eine Differenzierung der Keloidformen zur Verbesserung der Patientenselektion vorgenommen [4]. Der Artikel ist insofern zu beachten, da es immer noch keine wirklich umfangreich befriedigende Therapie der Keloide gibt. Frau Heiduk und Kollegen aus Göttingen legen eine Originalie zur Evaluation des Therapieerfolges bei Kontaktgranulom vor [5]. Die Autoren resümieren ein mehr konservatives Vorgehen und raten von primär chirurgischen Abtragungen wegen der Rezidivneigung ab.

Herr Lindemann und Kollegen aus Ulm haben die deutsche Version des Nasal Obstruction Symptom Evaluation-Fragebogens (NOSE) evaluiert und schlussfolgern, dass dieses Instrument durchaus als valide anzusehen ist [6]. Nach sehr interessanten Fallbeschreibungen ermahnt Herr Wienke in der Rubrik Gutachten und Recht, dass trotz Aufklärung eine Einwilligung mangels Bedenkzeit unwirksam sein kann und gibt klare Hinweise zum juristisch korrekten Vorgehen [7].

In der Rubrik CME-Fortbildung stellt Frau Langer und Kollegen aus Gießen die Thematik „rezidivierende respiratorische Papillomatose“ vor [8]. Mit den Fragen zur Facharztprüfung und einem Lehrbuchauszug zur plastisch rekonstruktiven Gesichtschirurgie von Herrn Rettinger und Herrn Guntinas-Lichius findet das Heft zuzüglich des Industrieforums einen gelungenen Abschluss.

Ich wünsche noch einen schönen Sommer, gespickt mit Lesevergnügen in der LRO

Ihr
Univ.-Professor Dr. med. Andreas Dietz
Schriftleitung