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DOI: 10.1055/a-0862-3758
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Weihnachtsfest klopft bereits ungeduldig an die Tür. Zum Jahresausklang widmet sich die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin medizinisch-pharmazeutischen Aspekten, die im Praxisalltag in der Therapie mit Mikronährstoffen von Bedeutung sind.
Die Sarkoidose ist eine systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung. Typisch ist der histopathologische Nachweis von nicht-verkäsenden Granulomen mit mehrkernigen Riesenzellen, die als Folge der gesteigerten inflammatorischen Aktivität und zellulären Immunantwort auftreten. Der Einsatz von Vitamin D ist bei Sarkoidose kontraindiziert. Dr. Raimund von Helden hinterfragt mit der EPOCA-Hypothese pathobiochemische Aspekte des Vitamin-D-Stoffwechsels bei Sarkoidose. Letzteres könnte dazu beitragen, dass sich das medizinische Verständnis in Bezug auf Vitamin D ändert.
Freie Radikale haben kanzerogene Eigenschaften und spielen in allen Stadien der Krebsentwicklung eine pathogenetische Rolle. Die chemotherapieinduzierte Bildung freier Radikale ist Ursache für Organotoxizität und Prämutagenität einiger Zytostatika. Dr. Peter Holzhauer et al. beschreiben in ihrem Beitrag, dass die Supplementierung von Antioxidanzien in randomisierten Studien günstigen Einfluss auf die Effektivität tumordestruktiver Therapien und die Nebenwirkungsrate hat. Im Gegensatz dazu wurden in der MARIE-Studie mit postmenopausalen Brustkrebspatientinnen bei Antioxidanzieneinnahme negative Auswirkungen auf Mortalität und Rezidivfreiheit beobachtet. Methodische Schwächen dieser Studie und der zentrale Stellenwert von Antioxidanzien in der Krebstherapie werden unter pathobiochemischen Aspekten vorgestellt.
Nach Prof. Michael F. Holick unterstreichen zahlreiche Studienergebnisse, dass Vitamin-D-Mangel zu den treibenden Risikofaktoren des metabolischen Syndroms, Typ-2-Diabetes und Übergewicht gezählt werden muss. Vitamin-D-Mangel beeinträchtigt die Insulinsekretion der Betazellen im Pankreas und steigert in der Folge die Insulinresistenz. Zwischen 25(OH)D-Status und Diabetesprävalenz, der Blutglukosekonzentration und Insulinresistenz besteht eine inverse Relation. Dabei dürfte auch die Suppression von TNF-α durch 1,25(OH)2 D eine wesentliche Rolle spielen. Von der Korrektur des 25(OH)D-Status durch Supplementierung profitieren allerdings nur Patienten mit Vitamin-D-Mangel wie aktuelle Studien zeigen!
Die hochdosierte parenterale Applikation von Vitamin C wird häufig als komplementäre Supportivtherapie bei tumorassoziierter Fatigue eingesetzt. Dr. Peter Holzhauer beschreibt in der Kasuistik einer 55-jährigen Brustkrebspatientin die folgenreiche Wechselwirkung mit einem High-Tech-Medizinprodukt.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten Teams eine besinnliche Weihnachtszeit und viel Gesundheit für das Jahr 2020!
Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen & Apotheker Uwe Gröber
Publication History
Article published online:
20 January 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York