Radiologie up2date 2019; 19(03): 271-282
DOI: 10.1055/a-0866-4719
Abdominelle und gastrointestinale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zystische Tumoren des Pankreas in der MRT

MRI of Cystic Pancreatic Lesions
Janine Rennert
,
Christian Stroszczynski
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Publication Date:
28 August 2019 (online)

Zysten im Pankreas werden häufig zufällig entdeckt. Sie kommen in der Größenordnung von 3 bis 13% bei asymptomatischen Patienten vor. Aufgabe des Radiologen ist es, ihren Inhalt, ihr Kontrastverhalten, eventuelle Einblutungen und Septen zu charakterisieren und damit möglichst Aussagen zu ihrer Genese zu treffen. Dabei ist die MRT das wichtigste Verfahren.

Kernaussagen
  • Zysten im Pankreas kommen bei 3 – 13% asymptomatischer Patienten vor. Es handelt sich um primär zystische Läsionen (Pseudozysten, einfache Zysten) oder um verschiedenartige solide Raumforderungen mit zystischen Anteilen.

  • Zu den einfachen Zysten gehören muzinöse und seröse Zystadenome, muzinöse Zystadenokarzinome und muzinöse nichtneoplastische Zysten. Selten kommen auch Azinuszellzystadenome, lymphoepitheliale Zysten und intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien vor.

  • Zu den soliden Raumforderungen mit zystischen Anteilen gehören zystische neuroendokrine Pankreastumoren, das duktale Adenokarzinom, das zwar überwiegend solide ist, aber auch Zysten enthalten kann, und die pseudozystisch degenerierte solide-pseudopapilläre Neoplasie.

  • Für die Differenzialdiagnose einer Zyste – und das weitere Prozedere – sind u. a. ihr Inhalt, ihre Lokalisation, mögliche Einblutungen, Septierungen und das Kontrastverhalten eventueller Weichgewebekomponenten von Bedeutung. Auch Alter und Geschlecht des Patienten spielen dabei eine Rolle.

  • Für die Beurteilung in der MRT sind Single-Shot-T2w Sequenzen, dynamische dreidimensionale nicht verstärkte und kontrastmittelverstärkte T1w GRE-Sequenzen und eine 3-D-MR-Cholangiopankreatografiesequenz erforderlich.