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DOI: 10.1055/a-0866-4730
Wichtige Differenzialdiagnosen bei Hüft- und Beckenschmerzen
Differential Diagnoses of Hip and Pelvic PainKorrespondenzadresse
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Hüftschmerzen bei synovialen Raumforderungen
- Differenzialdiagnose des Knochenmarködem-Syndroms an der Hüfte
- Chronischer Lumbosakralschmerz des jungen Erwachsenen
- Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen
- Literatur
Zusammenfassung
Schmerzen in der Hüft- und Beckenregion sind klinisch oft nur wenig spezifisch. Während der Nachweis offensichtlicher Frakturen oder Gelenkdestruktionen mit Röntgenbildern von Hüfte oder Becken vergleichsweise einfach möglich ist, müssen auch seltenere Krankheitsbilder zuverlässig diagnostiziert werden. Sie sind Thema dieses Beitrags.
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Abstract
Pain around the groin and pelvis is often unspecific and multifactorial. Establishing the correct diagnosis can be rather straightforward in trauma cases and in patients with severe osteoarthritis. By contrast the focus of the underlying article is to elucidate the diagnosis of rare conditions which can be challenging.
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Schlüsselwörter
Hüfte - MRT - Chondromatose - pigmentierte villonoduläre Synovialitis - Femurkopfnekrose - SakroiliitisKey words
hip - MRI - chondromatosis - pigmented villonodular synovitis - femoral head necrosis - sacroiliitisEinleitung
Aufgrund der oft unspezifischen klinischen Präsentation von Schmerzen in der Hüft- und Beckenregion stellt die Suche nach der zugrunde liegenden Ursache eine diagnostische Herausforderung dar. Die konventionelle Röntgenbildgebung der Hüfte und des Beckens hat unverändert einen hohen Stellenwert, um offensichtliche Frakturen, Raumforderungen oder bereits manifeste Gelenkdestruktionen nachzuweisen. Meist ist jedoch eine Schnittbilddiagnostik mittels MRT indiziert, um eine detaillierte Beurteilung des Bewegungsapparates zu ermöglichen. Durch die Entwicklung neuer Operationstechniken und die Beschreibung des femoroazetabulären Impingement-Syndroms wurde die MR-Bildgebung der Hüfte in den letzten Jahren immer wichtiger. Dieser Artikel legt den Fokus auf in diesem Kontext eher selten berücksichtigte Krankheitsbilder wie synoviale Raumforderungen und Knochenmarksyndrome des Hüftgelenks, bei denen die Bildgebung eine zentrale Rolle in der Therapieplanung hat. Des Weiteren werden diagnostische Kriterien zur Differenzierung rheumatischer und septischer Sakroiliitis erörtert, die für das therapeutische Vorgehen wegweisend sind.
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Hüftschmerzen bei synovialen Raumforderungen
Synoviale Chondromatose
Pathogenese und Behandlung
Die synoviale Chondromatose ist eine seltene benigne, proliferative Erkrankung des Synovialgewebes, die vorwiegend die großen Gelenke – vor allem Knie und Hüfte – befällt. Es bildet sich hyaliner Knorpel, der sich von der Synovialis löst, durch die Diffusion der Synovia an Größe zunimmt und schließlich verknöchert. Die Patienten geben oft Schmerzen an, die allmählich zunehmen, und ein schmerzhaftes Klicken oder ein Einklemmungsgefühl. Unbehandelt kann die Chondromatose bereits bei jungen Patienten zur endgradigen Arthrose führen. Die offene oder arthroskopische Entfernung der freien Gelenkkörper mit Synovektomie zur Senkung des Rezidivrisikos ist je nach Ausmaß des intra- oder extraartikulären Gelenkbefalls die Therapie der Wahl [1].
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Diagnostische Abklärung
In Fällen mit bereits verknöcherten Gelenkkörpern und sekundären knöchernen Erosionen erlaubt die konventionelle Röntgendiagnostik bereits eine eindeutige Diagnosestellung. Ist der Röntgenbefund jedoch unauffällig, lässt sich die Erkrankung damit nicht sicher ausschließen, da die Chondrome zu Beginn der Erkrankung nicht kalzifiziert sind.
Die MRT erlaubt einen sicheren Nachweis unzähliger mono- oder polymorpher kartilaginärer Fremdkörper, die ein intermediäres bis hyperintenses Signal auf T1w/T2w Bildern zeigen ([Abb. 1], [Abb. 2]) [1]. Oft liegt ein gemischtes Bild mit beginnender Verknöcherung vor, die sich als zentraler hypointenser Ring in den Chondromen darstellt. Die Ausdehnung der Erkrankung sowie Form und Größe der Osteochondrome sind sehr variabel.




Eine genaue präoperative Diagnostik ist unerlässlich für die Operationsplanung, um den Zugangsweg zu wählen, mit dem eine möglichst komplette Entfernung gewährleistet werden kann, und um ein Rezidiv oder die äußerst seltene maligne Transformation zu verhindern [2]. Beim Hüftgelenk empfiehlt sich die hierfür eine direkte MR-Arthrografie, weil diese Untersuchungstechnik den Nachweis weiterer Läsionen an Labrum und Gelenkknorpel ermöglicht [3]. In Fällen mit extraartikulärer Ausdehnung ist die Abgrenzung zur diffusen pigmentierten villonodulären Synovialitis (PVNS) wichtig, da bei der PVNS ein aggressiveres Behandlungskonzept notwendig ist ([Abb. 2], [Abb. 4]).
Besteht bereits auf konventionell radiologischen Aufnahmen der Verdacht auf freie Gelenkkörper, ist immer eine weiterführende MR-tomografische Abklärung indiziert, um die Ursache und die Ausdehnung der Erkrankung genau bestimmen zu können. Dabei ist die direkte MR-Arthrografie die diagnostische Methode der Wahl, weil sich mit ihr intraartikuläre Osteochondrome und assoziierte chondrolabrale Schäden nachweisen lassen.
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Pigmentierte villonoduläre Synovialitis
Pathogenese und Behandlung
Die pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS) oder der tenosynoviale Riesenzelltumor ist eine sehr seltene, monolokuläre benigne Neoplasie der Synovialis, die lokal oder diffus intraartikulär oder extraartikulär in Bursen oder Sehnenscheiden auftritt. Die intraartikuläre PVNS tritt vor allem im Knie und in der Hüfte auf. Je nach Lokalisation und Ausmaß des Befalls kann sich die PVNS klinisch als schmerzhafte Raumforderung und Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks äußern. Im Gegensatz zu den lokalen (nodulären) Formen, die nur langsam an Größe zunehmen, zeigt die diffuse Form der PVNS, die häufiger die großen Gelenke betrifft, oft eine lokal destruktive Infiltration [4]. Während die lokalen Formen typischerweise problemlos in toto entfernt werden können, bedarf es bei der diffusen Form eines aggressiveren chirurgischen Debridements und einer etwaigen adjuvanten Radio- oder Biologikatherapie, um die Rezidivrate zu senken [5].
Die MR-tomografische Abgrenzung zwischen nodulären und diffusen Formen der PVNS ist wichtig, da die diffuse Form häufig lokal destruktiv fortschreitet und eines aggressiveren Therapiekonzepts bedarf.
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Diagnostische Abklärung
Die lokale Form der PVNS zeigt sehr häufig keine Auffälligkeiten in der konventionellen Bildgebung, während sich die diffuse Form oft als Weichteilraumforderung mit assoziiertem Gelenkerguss und randsklerosierten Osteolysen präsentiert. Bei der lokalen Form handelt es sich typischerweise um eine scharf begrenzte, singuläre intraartikuläre Raumforderung von intermediärem und hypointensem Signal ([Abb. 3]). Die diffuse Form der PVNS ist charakterisiert durch hypertrophe Synoviawucherungen, die typischerweise hypointens auf T1w und T2w Sequenzen erscheinen und diffus Kontrastmittel aufnehmen ([Abb. 4]). Pathognomonisch für die Diagnosestellung einer PVNS ist das „Blooming“-Phänomen, ein Suszeptibilitätsartefakt auf Gradienten-Echo-Sequenzen, der durch die typische Hämosiderinablagerung der PVNS hervorgerufen wird und wegweisend für die Diagnosestellung ist ([Abb. 4]) [4].




Zum Ausschluss einer PVNS sollte eine Gradienten-Echo-Sequenz akquiriert werden, um das für die PVNS pathognomonische „Blooming“-Phänomen nachzuweisen.
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Differenzialdiagnose des Knochenmarködem-Syndroms an der Hüfte
Avaskuläre Femurkopfnekrose
Pathogenese und Behandlung
Der Femurkopfnekrose des Erwachsenen liegt eine Unterbrechung der Blutversorgung des Femurkopfes zugrunde. In Abhängigkeit von der Größe und Lokalisation der Erkrankung kommt es unbehandelt zum Einbruch und Kollaps des Femurkopfes und zum mitunter raschen Fortschreiten der Arthrose innerhalb weniger Jahre. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher medikamentöser und chirurgischer Therapiekonzepte. Diese hängen vom Stadium der Erkrankung, dem Alter des Patienten und der bereits bestehenden Gelenkdegeneration ab. Während der künstliche Gelenkersatz bei älteren Patienten die Therapie der Wahl darstellt, kommt bei jungen Patienten – aufgrund der höheren Revisionsrate nach Prothesenimplantation – der gelenkerhaltenden chirurgischen Therapie (wie z. B. retrograde Dekompression, ggf. Femurosteotomien oder gestielte Knochentransplantate) eine große Bedeutung zu [6].
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Diagnostische Abklärung
Die Stadieneinteilung der Femurkopfnekrose anhand der ARCO-Klassifikation basiert auf der konventionellen Röntgenbildgebung und der MRT-Diagnostik [6]:
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Das früheste Stadium (ARCO I) der Nekrose ist bildgebend nur mittels MRT nachzuweisen.
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Mit fortschreitender Erkrankung wird diese auch auf Röntgenbildern als Sklerose und/oder lokale Osteopenie sichtbar (ARCO II). Charakteristischer MR-tomografischer Befund der Femurkopfnekrose auf nicht fettsupprimierten, T1w Bildern ([Abb. 5]) ist ein fettäquivalentes Areal, das von einem girlandenförmigen, hypointensen Randwall umgeben ist. Der Randwall kommt in Sequenzen mit längerer Echozeit ohne Fettsättigung auch als „Doppellinie“ („double-line sign“) zur Abbildung, die zumindest z. T. auf das Chemical-Shift-Artefakt zurückzuführen ist. Werden die Aufnahmen fettgesättigt oder als T1w, fettsupprimierte Bilder nach Kontrastmittelgabe angefertigt, ist der Randwall signalreich (mit oder ohne signallose Doppellinie) [7]. Das nekrotische Areal bleibt auch nach Kontrastmittelinjektion signalarm [7].
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Erst im späteren Verlauf der Erkrankung kommt es zum Knochenmarködem, das auf eine subchondrale Fraktur hinweist und bereits einem ARCO-Stadium III entspricht [8].
Wird ein Knochenmarködem nachgewiesen, kann es wichtig sein, die Femurkopfnekrose von der transienten Osteoporose abzugrenzen, weil Letztere unter konservativen Maßnahmen spontan regredient ist, während Erstere bereits ein fortgeschrittenes Stadium mit schlechter Prognose bezüglich des langfristigen Gelenkerhalts darstellt ([Abb. 5], [Abb. 6]) [9]. Jedoch kommt es in bis zu 50% der Fälle mit einer transienten Osteoporose zu Insuffizienzfrakturen, die jedoch nicht die oben beschriebenen nekrosetypischen Veränderungen zeigen und für die richtige Diagnosestellung wegweisend sind ([Abb. 5], [Abb. 6]) [9].




Ein fettäquivalentes Areal, umgeben von einem hypointensen Randwall bzw. ein „double-line sign“ auf Sequenzen mit längerer Echozeit sind charakteristisch für die Femurkopfnekrose. Eine Konturunterbrechung der Kortikalis bzw. ein neu aufgetretenes Knochenmarködem weisen auf den Einbruch des Femurkopfes hin – einem fortgeschrittenen Stadium der Nekrose entsprechend (ARCO-Stadium III).
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Transiente Osteoporose
Pathogenese und Behandlung
Die transiente Osteoporose gehört zum Formenkreis der spontan regredienten akuten Knochenmarksyndrome. Diese sind definiert als Einsetzen akuter Schmerzen ohne Traumaanamnese und Präsenz eines MR-tomografisch gesicherten „bone marrow edema pattern“. Im Gegensatz zu früheren Annahmen stellt die transiente Osteoporose keine frühe Form der Femurkopfnekrose dar, sondern ist vermutlich auf mikrotrabekuläre Insuffizienzfrakturen in osteoporotischem Knochen zurückzuführen [7], [9].
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Diagnostische Abklärung
MR-tomografisch ist ein „bone marrow edema pattern“ typisch, d. h. es findet sich eine i. d. R. unscharf begrenzte Zone erhöhter Signalintensität auf flüssigkeitssensitiven Sequenzen, die eine erniedrigte Signalintensität auf T1w Aufnahmen aufweist. Im Unterschied zur Femurkopfnekrose folgt dieses „edema pattern“ einem anderen Verteilungsmuster und dehnt sich nur in 5 bzw. 20% auf den Trochanter major und den inferomedialen Femurkopf aus ([Abb. 5], [Abb. 6]) [9]. Die Abgrenzung zur Femurkopfnekrose ist ohne weitere Befunde eindeutig, da ein Knochenmarködem bei dieser nie isoliert auftritt und die Nekrosezone immer von einem Randwall umgeben ist ([Abb. 5]).
Differenzialdiagnostisch müssen Insuffizienzfrakturen, die häufig mit der transienten Osteoporose assoziiert sind und eher kleinere umschriebene Bereiche des Femurkopfes betreffen, von den charakteristischen, sklerotischen Veränderungen der Femurkopfnekrose unterschieden werden. In Zweifelsfällen ermöglicht intravenös gegebenes Kontrastmittel, das sich subchondral im Bereich der Insuffizienzfraktur anreichert, den sicheren Ausschluss einer Femurkopfnekrose ([Abb. 6]) [7], [9]. In jedem Fall ist eine MR-tomografische Verlaufskontrolle innerhalb von 3 bis 6 Monaten indiziert, um den benignen Krankheitsverlauf als spontane Regression des Knochenmarködems zu bestätigen. Dies ist speziell bei einer subchondralen Insuffizienzfraktur mit assoziiertem „bone marrow edema pattern“ wichtig, da diese je nach Ausdehnung ein rasches Fortschreiten der Arthrose nach sich ziehen kann [10].
Charakteristisch für die transiente Osteoporose ist ein „bone marrow edema pattern“, das den Trochanter major und den medialen Femurkopf ausspart. Eine Verlaufskontrolle mittels MRT zur Bestätigung der spontanen Rückbildung des Knochenmarködems ist indiziert, um die Diagnose einer transienten Osteoporose zu bestätigen.
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Chronischer Lumbosakralschmerz des jungen Erwachsenen
Tuberkulöse Sakroiliitis
Pathogenese und Behandlung
Die tuberkulöse Sakroiliitis ist eine subakute Form der septischen Sakroiliitis, die sich klinisch häufig als allmähliche, diffuse Schmerzzunahme manifestiert. Die tuberkulöse Sakroiliitis resultiert aus einer hämatogenen Erregereinschwemmung im Rahmen einer sekundär reaktivierten oder primären Tuberkulose. Neben Mykobakterien sind Brucellae die häufigsten Erreger. Da Blutkulturen meistens negativ sind, kommt der Bildgebung eine besondere Rolle zu, speziell auch zur Abgrenzung von Krankheitsbildern aus dem rheumatischen Formenkreis [11], [12]. Dies ist entscheidend, um die Indikation zur Gewebebiopsie und antibiotischen Therapie sowie ggf. zur zweizeitigen offenen Kürettage und Arthrodese zu stellen.
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Diagnostische Abklärung
Im Gegensatz zur akuten pyogenen Sakroiliitis ([Abb. 7]) zeigen sich bei der tuberkulösen Sakroiliitis aufgrund ihres subakuten bis chronischen Verlaufs bereits in vielen Fällen in der konventionellen Bildgebung Osteolysen, Hypersklerosierungen und Gelenkspaltverschmälerungen ([Abb. 8]). In solchen Fällen kann der definitive Nachweis der typischen Abszesskavernen mit verkalkten Nekrosen bereits auf eine tuberkulöse Sakroiliitis hinweisen. Diese zeigen nach Kontrastmittelgabe ein ausgeprägtes Randenhancement auf T1w, fettsupprimierten Bildern ([Abb. 8]). Weitere Zeichen sind ein diffuses iliakales und sakrales Knochenmarködem, Gelenkspaltverbreiterung mit Pyoarthros und entzündlicher bis phlegmonöser Infiltration in das Periost und in die umgebenden Weichteile ([Abb. 8]). Diese charakteristischen Zeichen ermöglichen die Abgrenzung zur rheumatischen-entzündlichen Sakroiliitis, die nie mit verkalkten Abszess- und Kavernenformationen sowie periartikulärer Weichteilinfiltration assoziiert ist ([Abb. 8], [Abb. 9]) [11], [12].




Die subakute, pyogene Sakroiliitis durch Mykobakterien oder Brucellen ist selten und führt zu lokaler Destruktion des Gelenks durch Osteolysen und Ausbildung von Abszesskavernen.
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Axiale Spondyloarthritis
Pathogenese und Behandlung
Bei der axialen Spondyloarthritis handelt es sich um eine Erkrankung aus dem rheumatisch entzündlichen Formenkreis, die bevorzugt das Achsenskelett befällt und durch periphere Gelenkbeteiligung, extraartikuläre Manifestationen, entzündlichen Rückenschmerz als Leitsymptom und Assoziation mit HLA-B27 gekennzeichnet ist. Die ankylosierende Spondylitis wird als Spätform der axialen Spondyloarthritis angesehen. Neben der klinischen und laborchemischen Befundkonstellation spielt die Bildgebung und dabei insbesondere die MRT-Diagnostik eine zentrale Rolle für den frühen Nachweis und für den raschen Beginn einer medikamentösen Therapie [13].
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Diagnostische Abklärung
Frühestes Zeichen der axialen Spondyloarthritis ist ein flächiges paraartikuläres Knochenmarködem als entsprechendes hyperintenses oder hypointenses Korrelat in flüssigkeitssensitiven respektive T1w Sequenzen, das typischerweise zentral oder dorsal lokalisiert ist ([Abb. 9]). Weitere Zeichen der aktiven Entzündung sind Synovitis, Kapsulitis und Enthesitis. Die konventionelle Röntgenbildgebung zeigt nur Zeichen des chronischen Verlaufs wie Erosionen, subchondrale Sklerosierung und Ankylose ([Abb. 9]). Diese charakteristische Befundkonstellation erlaubt die Abgrenzung gegenüber der septischen Sakroiliitis und stressbedingten aktiven Läsionen des Sakrums, die typischerweise ventral lokalisiert sind [12].


Die Diagnosestellung einer axialen Spondylarthritis im Frühstadium erfolgt anhand einer zentral lokalisierten, flächigen Osteitis und ist essenziell für einen raschen Therapiebeginn.
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Mit der konventionellen Röntgenbildgebung der Hüfte und des Beckens lassen sich nach wie vor offensichtliche Frakturen, Raumforderungen oder bereits manifeste Gelenkdestruktionen gut nachweisen.
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Die synoviale Chondromatose und die pigmentierte villonoduläre Synovialitis sind seltene Erkrankungen, die im ersten Fall zu kartilaginären Fremdkörpern und im zweiten Fall zu lokalen (nodulären) oder diffusen Synoviawucherungen führt.
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Die avaskuläre Femurkopfnekrose und die transiente Osteoporose können beide mit einem Knochenmarködem einhergehen. Bei der Femurkopfnekrose tritt das Ödem erst im fortgeschrittenen Stadium auf, während es bei der Osteoporose unter konservativen Maßnahmen regredient ist. Das unterstreicht die Bedeutung der Diagnostik.
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Mögliche Ursachen von chronischen Lumbosakralschmerzen bei jungen Erwachsenen sind die tuberkulöse Sakroiliitis und die axiale Spondyloarthritis. Weil die tuberkulöse Sakroiliitis auf eine Erregereinschwemmung zurückgeht (meist Mykobakterien oder Brucellen), die axiale Spondyloarthritis aber eine Erkrankung aus dem rheumatisch entzündlichen Formenkreis ist, spielt die Bildgebung unter dem Aspekt der weiteren Diagnostik und Therapie eine zentrale Rolle.
Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen
Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Florian Schmaranzer, Bern.
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Sarah Bixby


2001 Medical Doctor, Vanderbilt University, Nashville, TN, USA. 2006 Facharzt für Radiologie, Boston Medical Center, Boston, MA, USA. 2007 Fellowship, Pediatric Radiology, Boston Childrenʼs Hospital. Derzeit Associate Prof. Dr., Vice-Chair, Department of Radiology, Boston Childrenʼs Hospital, Harvard Medical School.
Interessenkonflikt
Florian Schmaranzer gibt an, Fördermittel durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung erhalten zu haben (Grant No. P1BEP3_181643). Sarah Bixby und Moritz Tannast geben keinen Interessenkonflikt an.
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Literatur
- 1 Murphey MD, Vidal JA, Fanburg-Smith JC. et al. Imaging of Synovial Chondromatosis with Radiologic-Pathologic Correlation. RadioGraphics 2007; 27: 1465-1488
- 2 McCarthy C, Anderson WJ, Vlychou M. et al. Primary synovial chondromatosis: a reassessment of malignant potential in 155 cases. Skeletal Radiol 2016; 45: 755-762
- 3 Schmaranzer F, Lerch TD, Strasser U. et al. Usefulness of MR Arthrography of the Hip with and without leg Traction in Detection of Intra-articular Bodies. Academic Radiology 2018. Im Internet: https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S10766%2033218304720 Stand: 02.03.2019
- 4 Murphey MD, Rhee JH, Lewis RB. et al. Pigmented Villonodular Synovitis: Radiologic-Pathologic Correlation. RadioGraphics 2008; 28: 1493-1518
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- 6 Roth A, Beckmann J, Bohndorf K. et al. Update of the German S3 guideline on atraumatic femoral head necrosis in adults. Orthopade 2018; 47: 757-769
- 7 Karantanas AH, Drakonaki EE. The role of MR imaging in avascular necrosis of the femoral head. Semin Musculoskelet Radiol 2011; 15: 281-300
- 8 Meier R, Kraus T, Schaeffeler C. et al. Bone marrow oedema on MR imaging indicates ARCO stage 3 disease in patients with AVN of the femoral head. Eur Radiol 2014; 24: 2271-2278
- 9 Klontzas ME, Vassalou EE, Zibis AH. et al. MR imaging of transient osteoporosis of the hip: an update on 155 hip joints. Eur J Radiol 2015; 84: 431-436
- 10 Hackney LA, Lee MH, Joseph GB. et al. Subchondral insufficiency fractures of the femoral head: associated imaging findings and predictors of clinical progression. Eur Radiol 2016; 26: 1929-1941
- 11 Pourbagher A, Pourbagher MA, Savas L. et al. Epidemiologic, clinical, and imaging findings in brucellosis patients with osteoarticular involvement. AJR Am J Roentgenol 2006; 187: 873-880
- 12 Ramlakan RJS, Govender S. Sacroiliac joint tuberculosis. Int Orthop 2007; 31: 121-124
- 13 Hermann K-G. MRT der Sakroiliakalgelenke: häufige Fehldiagnosen. Radiologie up2date 2018; 18: 271-282
Korrespondenzadresse
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Literatur
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