Psychiatr Prax 2019; 46(03): 167-172
DOI: 10.1055/a-0869-3832
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Contributor(s):
Ulrike Hoffmann-Richter
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Publication Date:
03 April 2019 (online)

Das Buchhandlungssterben ist allenthalben sichtbar. Über den drastischen Einbruch der Buchkäufe sprach der Börsenverein lange nicht, bis er im letzten Jahr durch die Medien zog. Das Samstagsvergnügen, sich jenseits der Bestseller von den Neuerscheinungen leiten zu lassen, lässt sich nur noch in wenigen Städten realisieren. Die zuvor entstandenen Buchhäuser mit Leseecken und Cafés sind dabei, sich in Buch-Papeterie-Koch-Lebensmittel-Spielzeug-Kaufhäuser zu verwandeln. Beim Surfen auf Buchhaus- und Verlagsseiten wird der Weg schnell fremdbestimmt: ‚Wer dieses Buch kauft, interessiert sich auch für jenes‘. Auch Literaturzeitschriften gibt es kaum mehr. Bleibt auf die halbjährlich erscheinenden «5plus» zu warten. Für Psychiatrie und Psychotherapie gibt es im Gegensatz zu anderen Fachgebieten wie beispielsweise der Theologie keine Zeitschrift, die sich als Periodikum für Neuerscheinungen versteht. Um einen, wenn auch nicht gleichwertigen Ersatz für das alte Schmökern zu finden, hilft nur Kreativität.