Geriatrie up2date 2019; 1(03): 255-264
DOI: 10.1055/a-0873-7389
Neurologie und Psychiatrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medikamentöse Therapie von kognitiven und Verhaltensstörungen bei Demenz

Patrick Jung
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Publication Date:
22 October 2019 (online)

Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Anzahl von an Demenz Erkrankten künftig weiter zunehmen. Allgemeinmediziner, Geriater, Neurologen und Psychiater sollten wissen, wie kognitive und Verhaltensauffälligkeiten von Demenzkranken behandelt werden können. Dieser an den aktuellen S3-Leitlinien Demenzen orientierte Artikel gibt einen Überblick der derzeitigen medikamentösen Therapieoptionen bei den häufigsten Demenzerkrankungen.

Kernaussagen
  • Die Therapieempfehlungen richten sich nach der Demenzursache.

  • AChE-I sind bei der Behandlung kognitiver Störungen durch AD, LBD, PDD und gemischte Demenz wirksam.

  • AChE-I können sich auch günstig auf Verhaltensauffälligkeiten bei Demenz auswirken.

  • Bei Verhaltensstörungen von Demenzkranken sollten vor einer medikamentösen Behandlung zunächst mögliche Auslöser identifiziert werden.

  • Die Delirbehandlung bei LBD und PDD unterscheidet sich von anderen Demenzerkrankungen.

  • Anticholinerge und sedierende Medikamente (z. B. Benzodiazepine und Z-Substanzen) sollten möglichst vermieden werden.