ZUSAMMENFASSUNG
Der Phänotyp chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen zeigt eine hohe Heterogenität. Bei Patienten mit steroidabhängigem/-refraktärem Verlauf oder bei Vorliegen von klinischen Prädiktoren für einen komplizierten Krankheitsverlauf, stellen immunsuppressive und/oder immunmodulierende Substanzen wertvolle Therapieoptionen dar. Um das Auftreten potenzieller Nebenwirkungen dieser Therapien zu minimieren, sind vor Therapiebeginn eine Reihe von Maßnahmen ratsam. So sollte neben einer dezidierten Anamnese inklusive Erhebung des Impfstatus, ein laborchemisches Screening auf infektiologische Erkrankungen sowie ergänzend eine bildgebende Umfelddiagnostik erfolgen. Weiterhin bedarf es auch nach begonnener immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie regelmäßiger Kontrollen, um medikamentös-bedingte Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Unter adäquater Vorbereitung und Surveillance einer immunsuppressiven Behandlung überwiegt der therapeutische Nutzen klar dem potenziellen Risiko für medikamentös-bedingte Nebenwirkungen.