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DOI: 10.1055/a-0977-3758
Das stumpfe Abdominaltrauma
Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Univ.-Prof. Dr. med. Wolfram Trudo Knoefel, Universitätsklinikum Düsseldorf.
Publication History
Publication Date:
14 January 2020 (online)


Das stumpfe Abdominaltrauma stellt im Bereich der Notfallversorgung trotz modernster diagnostischer Mittel weiterhin eine Herausforderung dar. Einige der möglichen Verletzungen sind unmittelbar nach dem Trauma klinisch inapparent und bildgebend kaum nachweisbar oder treten zweizeitig auf.
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Die besondere Schwierigkeit des Managements abdominell traumatisierter Verletzter liegt in der oft großen Gesamtverletzungsschwere bei häufigen Begleitverletzungen (AIS).
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Einige Läsionen sind in der Frühphase nur schwer nachweisbar: Zwerchfellrupturen beispielsweise werden in bis zu ⅔ der Fälle übersehen, ca. 13 % der Verletzungen im Bereich des Gastrointestinaltrakts werden nicht primär mittels CT oder anderer bildgebender Verfahren diagnostiziert [27].
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Übersehene abdominelle Verletzungen stellen eine häufige Todesursache polytraumatisierter Patienten dar.
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Konservativ nicht beherrschbare hämodynamische Instabilität stellt eine Indikation zur Notfalllaparotomie (ggf. sogar im Schockraum) dar, weiterführende Diagnostik muss gegebenenfalls zurückgestellt werden.
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Insgesamt gilt bei der Versorgung abdomineller Traumafolgen das Prinzip der Damage Control Surgery.
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Bei nicht eindeutig abgrenzbarer Blutungsquelle kann ein Packing als Erstversorgung erfolgen.
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Milzverletzungen müssen je nach Schweregrad nicht unbedingt zur Splenektomie führen, jedoch ist immer die Gesamtverletzungsschwäre und der Zustand des Patienten zu berücksichtigen.