Die Leptospirose ist eine weltweit häufige Zoonose, die in Deutschland mit ca. 80–150
gemeldeten Fällen pro Jahr relativ selten auftritt. Sie wird durch Infektion mit dem
Bakterium Leptospira interrogans hervorgerufen. Erregerreservoir sind Nagetiere (Ratten,
Mäuse) und verschiedene Haus-, Nutz- und Wildtiere, die Leptospiren über Nieren und
Harnwege ausscheiden ([Abb. 1]). Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch direkten oder mittelbaren Kontakt
(z. B. verunreinigtes Wasser) mit dem Urin infizierter Tiere, sehr selten auch durch
kontaminiertes Blut oder Gewebe. Meist verläuft die Infektion beim Menschen als unspezifische,
grippeähnliche Erkrankung, jedoch treten regelmäßig auch lebensbedrohliche Formen
mit Hämorrhagien, Leber- und Nierenversagen (Morbus Weil) auf.